zum Hauptinhalt
Diese Blitze über Babelsberg fing Leser Enrico Buttiron ein. Auch in der Nacht zum Mittwoch sind Gewitter möglich.

© E. Buttiron

Hitzewelle in Brandenburg: Aufgeplatzte Fahrbahnen - überschaubare Unwetterschäden

Es war heiß in Brandenburg am Wochenende, zahlreiche Fahrbahnen platzten auf. Die Folgen des Unwetters blieben aber überschaubar. Am Dienstag meldet sich die Hitze wieder zurück.

Stand:

Potsdam - Die Affenhitze vom Wochenende hat Autofahrer in Brandenburg auf eine harte Probe gestellt. An einigen Autobahnstellen stand am Montag der aufgerissene Asphalt in die Höhe. Schäden durch das Unwetter, das am Sonntagabend von Westen herangezogen war, blieben vergleichsweise überschaubar. Allerdings wurden die Rettungskräfte häufiger alarmiert als üblich, zwei Seniorinnen aus Potsdam mussten auf der Intensivstation versorgt werden. Am Dienstag meldet sich die Gluthitze wieder zurück - dann soll es in Südbrandenburg bis zu 33 Grad heiß werden, wie der Deutsche Wetterdienst am Montag mitteilte. Für Montag waren Temperaturen bis zu 29 Grad vorausgesagt. 

VERKEHR: Fahrbahnen platzten im Westen des Landes auf. Am schlimmsten traf es den westlichen Berliner Ring bei Potsdam-Nord in Richtung Berlin-Spandau. Dort ragte der Asphalt an einer Stelle bis zu 20 Zentimeter in die Höhe, wie eine Sprecherin des Landesbetriebs Straßenwesen in Hoppegarten mitteilte. Noch am selben Tag sollte das Stück abgefräst werden. Auch die A9 Richtung München war an zwei Stellen im Landkreis Potsdam-Mittelmark betroffen.

Nach dem Hitze-Schaden einer Weiche fahren die Straßenbahnen in Cottbus wieder planmäßig. Wegen der hohen Temperaturen hatte sich am Wochenende die Weiche in Bahnhofsnähe verformt. "Der gesamte Verkehr läuft wieder planmäßig - der Regen in der Nacht hat geholfen", sagte eine Sprecherin der Cottbusverkehr GmbH. Die Weiche in Bahnhofsnähe habe sich wieder in ihren ursprünglichen Zustand geformt.

UNWETTER: Die Einsätze der Feuerwehren wegen Starkregens, Blitz und Donner waren vielerorts überschaubar. In Potsdam rückten Feuerwehrleute in der Nacht dreimal wegen umgestürzter Bäume aus. Ähnlich verhielt es sich im Norden und Süden des Landes. Einige Male schlug der Blitz ein. Unter anderem war ein Wohnhaus in Finsterwalde (Elbe-Elster) betroffen. In Berlin kam es allerdings zu erheblichen Beeinträchtigungen, die Flughäfen Tegel und Schönefeld waren betroffen.

WALDBRÄNDE: Die Waldbrandgefahr ist deutlich zurückgegangen, aber besteht noch. Am Montag galt in den Landkreisen Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz im Süden des Landes die höchste Warnstufe 5, wie das Umweltministerium mitteilte. Demnach ist in Nordbrandenburg die Gefahr vergleichsweise gering, dass es in Wäldern brennen könnte. Noch am Sonntag war für fast alle Landkreise die höchste Warnstufe ausgerufen worden.

FLÜSSE: Die Oder führt so wenig Wasser wie zuletzt vor zwölf Jahren. Am Montag zeigte der Pegel 1 in Frankfurt (Oder) 1,27 Meter an - normal sind mindestens 2 Meter. Zuletzt sei das Wasser im Fluss 2003 so niedrig gewesen, sagte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Eberswalde und bestätigte Medienberichte. Nur Sportboote seien unterwegs. Vielerorts ragen Sandflächen aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss.

VORHERSAGE: Kaum sind die Unwetter von der Nacht zu Montag abgezogen, formiert sich bereits die nächste Front. In der Nacht zum Mittwoch ziehen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) von Westen teils schwere Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen über Deutschland hinweg.

Zuvor wird es im Süden Deutschlands erneut bis zu 35 Grad heiß, auch in Potsdam werden am Dienstag bis zu 32 Grad erwartet, abends folgen dann schwere Gewitter. Für die Region Potsdam besteht laut Wetteronline 70 Prozent Gewitterwahrscheinlichkeit, hier und und im südlichen Brandenburg sind zwischen 18 und 23 Uhr vereinzelt schwere Gewitter möglich, das Unwetterpotenzial ist vergleichsweise hoch. Am Sonntag waren deutschlandweit fast eine halbe Million Blitze gezählt worden. Am Mittwoch klettert das Thermometer nur noch auf höchstens 26 Grad. In den Folgetagen kann es teilweise sogar unter 20 Grad bleiben. (dpa/mit Jan Kixmüller)

Mehr Hintergründe zum Thema lesen Sie in der DIENSTAGSAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Anna Ringle

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })