zum Hauptinhalt

Brandenburg: Ausgezehrt am Brandenburger Tor Mehrere Flüchtlinge erlitten Schwächeanfälle

Berlin – Die Lage der Flüchtlinge am Brandenburger Tor in Berlin hat sich erneut verschlechtert. Nachdem einzelne von ihnen schon in den vergangenen Tagen medizinisch behandelt worden sind, mussten am Dienstag sieben der seit Tagen protestierenden Frauen und Männer in Krankenhäuser gebracht werden.

Stand:

Berlin – Die Lage der Flüchtlinge am Brandenburger Tor in Berlin hat sich erneut verschlechtert. Nachdem einzelne von ihnen schon in den vergangenen Tagen medizinisch behandelt worden sind, mussten am Dienstag sieben der seit Tagen protestierenden Frauen und Männer in Krankenhäuser gebracht werden. Rettungskräfte waren gerufen worden, als Flüchtlinge kollabierten. Ein Sprecher der Feuerwehr sprach von akuten Schwächeanfällen, der Einsatz dauerte mehrere Stunden. In Kliniken bekommen Patienten in solchen Fällen üblicherweise Infusionen.

Fast 30 Flüchtlinge campieren seit vergangener Woche auf Planen auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor und sind so kaum vor Regen und Kälte geschützt. Sie befinden sich seit Tagen im Hungerstreik und verzichten eigenen Angaben zufolge seit Montag auch auf Flüssigkeiten. Die Flüchtlinge fordern eine Aufenthaltsgenehmigung, sie wollen Arbeit annehmen und sich frei in Deutschland bewegen dürfen.

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) rief die Flüchtlinge auf, sich nicht länger gesundheitlichen Risiken auszusetzen: „Angesichts der Witterungsbedingungen und der erheblichen gesundheitlichen Gefahren, die der Hungerstreik mit sich bringt, appelliere ich jedoch an die Betroffenen, sich diesen Risiken nicht länger auszusetzen.“

Die meisten Flüchtlinge am Brandenburger Tor hätten sich am Dienstag nicht von den Sanitätern der Feuerwehr untersuchen lassen wollen, sagte ein Sprecher. Die Durst- und Hungerstreikenden riefen aber eine Ärztin ihres Vertrauens hinzu, die sich der Feuerwehr gegenüber als Medizinerin ausweisen konnte. Ghlam Vali (37) aus Pakistan, einer der 30 Flüchtlinge, bestätigte, dass die Flüchtlinge am Brandenburger Tor aus bayrischen Asylbewerberheimen nach Berlin gereist sind. Als Sprecher der Streikenden fungiert Brook Tadele, der eigener Auskunft zufolge schon vor wenigen Monaten bei einem Hungerstreik in München dabei gewesen ist. Das Camp im Münchner Zentrum war von der Polizei geräumt worden, als einige Flüchtlinge durch den Hungerstreik in Lebensgefahr geraten waren.hah

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })