Brandenburg: Autoschieber: Haft für BGS-Mann, weitere Razzia
Frankfurt (Oder) - Ein früherer Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS) vom Übergang Küstrin-Kietz muss wegen der Beteiligung an Autoschiebereien nach Polen für vier Jahre hinter Gitter. Das Landgericht Frankfurt (Oder) sprach den 27-jährigen Ronny H.
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Frankfurt (Oder) - Ein früherer Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS) vom Übergang Küstrin-Kietz muss wegen der Beteiligung an Autoschiebereien nach Polen für vier Jahre hinter Gitter. Das Landgericht Frankfurt (Oder) sprach den 27-jährigen Ronny H., einst Jugendvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, am Freitag der banden- und gewerbsmäßigen Hehlerei in 24 Fällen, der Bestechlichkeit in 8 Fällen sowie der Beihilfe zur unerlaubten Einreise für schuldig. Der Hauptangeklagte Stephan S. muss für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Zwei Mitbeschuldigte erhielten jeweils drei Jahre Haft, ein fünfter Mann kam mit einer Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren davon. Die fünf Männer im Alter von 27 bis 52 Jahren haben als Mitglieder einer Bande von Oktober 2002 bis Dezember 2004 gestohlene Luxusautos nach Osteuropa verschoben. Der damalige BGS-Beamte habe dabei die Fahrzeuge an der Grenze gegen Geldzahlungen passieren lassen. Stephan S. habe den Kontakt zwischen den polnischen Hintermännern und dem BGS-Beamten gehalten. Alle Beteiligten hatten die Taten gestanden. Ronny H. sagte, er habe finanzielle Probleme gehabt. Zudem gibt es nach Angaben der Staatsanwaltschaft Erkenntnisse, dass BGS-Beamte in einem Küstriner Bordellclub verkehrten, in dem auch Stephan S. seinen polnischen Kontaktmann traf. Für den Verdacht, dass S. dort weitere BGS-Beamte rekrutieren wollte, habe es aber keine neuen Erkenntnisse gegeben. Unterdessen durchsuchten Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg die Wohn- und Geschäftsräume eines Fitnessstudiobesitzers in Frankfurt (Oder) und Falkenhagen wegen des Verdachts der „gewerbsmäßigen Bandenhehlerei und Bestechung in einem besonders schweren Fall, wie LKA-Sprecher Toralf Reinhardt den PNN auf Anfrage bestätigte. Der Mann soll ebenfalls den BGS-Mann bestochen und Autos nach Polen verschoben haben.ddp/pet
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