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Brandenburg: Baaske: Noch keine Wende auf Arbeitsmarkt

Weniger Erwerbslose im Monat März / DGB kritisiert Reformen von Rot-Grün

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Weniger Erwerbslose im Monat März / DGB kritisiert Reformen von Rot-Grün Potsdam (ddp/PNN). Die Zahl der Arbeitslosen ist in Brandenburg im März saisonbedingt leicht gesunken. Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vom Dienstag waren Ende des Monats 263 362 Menschen ohne Job. Das waren 3137 weniger als im Februar und 5514 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zu Februar um 0,3 Prozentpunkte auf 19,6 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 19,8 Prozent. Arbeitsminister Günter Baaske (SPD) betonte, es könne noch nicht „von einer eindeutigen Wende auf dem Arbeitsmarkt“ gesprochen werden. Positiv sei zu werten, dass die Zahl der Stellenangebote im Vergleich zu Februar um fast 20 Prozent auf 10 500 angestiegen ist. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bleibe politische Hauptaufgabe. Dafür sei auch eine „intensive Zusammenarbeit von Kommunen und Arbeitsämtern notwendig“. Nach Einschätzung von DGB-Landeschef Dieter Scholz haben die Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung bislang keine positiven Impulse für den Arbeitsmarkt in der Region gebracht. Die Beschäftigung in Brandenburg und Berlin werde „zunehmend unsicherer“, sagte Scholz. Trotz des angeblichen Booms bei Mini-Jobs seien allein von Dezember 2003 bis Ende Januar 2004 in beiden Ländern 31 800 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze abgebaut worden. Die aktuellen Trends deuteten nicht auf Entspannung, betonte Scholz. In den ersten drei Monaten dieses Jahres hätten sich in der Region 122 600 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 24 900 junge Leute nach ihrer Ausbildung. Die Zahlen zeigten, dass ein Instrument wie die Personal-Service-Agentur (PSA) „wenig Sinn macht für den Arbeitsmarkt“, sagte der Gewerkschafter. Er fügte hinzu: „Untaugliche Instrumente sowie staatlich gefördertes Lohndumping schieben den Arbeitslosen den ''schwarzen Peter'' für ihre Erwerbslosigkeit zu.“ In Brandenburg zählen nach Darstellung der Bundesagentur für Arbeit inzwischen 41,5 Prozent der Jobsuchenden zu den Langzeitarbeitslosen. Die Zahl der Erwerbslosen unter 25 Jahren erhöhte sich im Vergleich zu Februar um 2,2 Prozent auf 29 625, lag aber um 11,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Erneut entlasteten arbeitsmarktpolitische Maßnahmen den Markt. An beruflichen Bildungsmaßnahmen nahmen 10 269 Personen teil, 6623 weniger als vor einem Jahr. Von öffentlich geförderter Beschäftigung lebten 13 616 Menschen. Zudem wurden an 2129 Jungunternehmer Überbrückungsgeld sowie an 6500 Personen als Ich-AG Existenzgründerzuschüsse gezahlt. In Berlin stieg dagegen die Zahl der Arbeitslosen im März um 943 auf insgesamt 307 347. Das waren aber 10 191 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte auf 18,2 Prozent. Vor Jahresfrist lag sie bei 18,7 Prozent.

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