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Brandenburg: Baby nach Misshandlung tot

Vater unter Verdacht in Untersuchungshaft

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Berlin - Ein Baby, das vor wenigen Tagen schwer verletzt in ein Berliner Krankenhaus gebracht wurde, ist tot. Das fünf Monate alte Mädchen aus Pankow starb am Sonntagvormittag in einer Klinik, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der 42-jährige Vater des Kindes steht im Verdacht, den Säugling misshandelt zu haben. Dem Jugendamt Pankow war nach dessen Aussage nichts von Problemen in der Familie bekannt. Der Vater, der in Untersuchungshaft sitzt, gebe die Tat nicht zu, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Sonntag. Die Ermittlungen wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen dauerten an. Die 26-jährige Mutter ist auf freiem Fuß.

Das Baby war in der Nacht zum Mittwoch von seiner Mutter und dem mit ihr zusammenlebenden Vater in die Rettungsstelle einer Klinik gebracht worden. Das Baby hatte auffällig geatmet und war der Polizei zufolge nicht mehr ansprechbar. Die Ärzte stellten bei dem Säugling eine Schwellung der linken Gesichtshälfte und Blutungen unter der Haut fest. Zudem wurde eine massive Hirnschwellung diagnostiziert. Wie dem Kind die Verletzungen beigebracht wurden, teilte die Polizei unter Verweis auf die andauernden Ermittlungen bisher nicht mit.

In den vergangenen Monaten hatten mehrfach Fälle, bei denen Kinder durch Gewalt, Vernachlässigung oder Misshandlung starben, die Öffentlichkeit in Berlin erschüttert. So war im Februar ein kleines Mädchen in einer Wohnung in Weißensee tot aufgefunden worden. Den Ermittlungen zufolge starb die Zweijährige an den Folgen eines Darmrisses mit Entzündung im Bauchraum. Laut Staatsanwaltschaft gab es Anzeichen von äußerer Gewalt. In Berlin-Buch war im Dezember ein getötetes Neugeborenes in einer Mülltüte gefunden worden. Die 24-jährige Mutter gestand die Tat. Im November hatte eine 40-Jährige ihren neugeborenen Jungen wenige Stunden nach der Entbindung aus dem Fenster ihrer Wohnung im fünften Stock geworfen. Auch dieses Baby starb.

Noch in ärztlicher Behandlung ist ein 15 Monate altes Kleinkind. Der Junge war am Sonnabend vom Dach eines Anbaus mehr als drei Meter tief gestürzt. Der Sturz wurde vermutlich durch ein Vordach gebremst. Das Kleinkind wird in der Charité behandelt. In der Universitätsklinik ist ein Schädelbruch festgestellt worden. Gegen die Eltern wird wegen Verdachtes der Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt. dapd/PNN

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