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Brandenburg: Bankenaffäre: Bewährung für Ex-Manager Lauritzen berät auch Potsdamer Fonds

Berlin - Sein Geständnis führte zu einem schnellen Urteil: In der juristischen Aufarbeitung der Berliner Bankenaffäre wurde gestern ein in Berliner Banken und Immobilienkreisen prominenter Jurist und einstiger Fonds- Manager wegen Steuerhinterziehung zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem muss der 53-jährige Christian Lauritzen 200 000 Euro zahlen.

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Berlin - Sein Geständnis führte zu einem schnellen Urteil: In der juristischen Aufarbeitung der Berliner Bankenaffäre wurde gestern ein in Berliner Banken und Immobilienkreisen prominenter Jurist und einstiger Fonds- Manager wegen Steuerhinterziehung zu elf Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Zudem muss der 53-jährige Christian Lauritzen 200 000 Euro zahlen. Hintergrund des Prozesses sind Geschäfte der Immobilienfirma der früheren Berliner Bankgesellschaft mit dem Immobilienunternehmen Aubis. Zu den ursprünglich fünf Angeklagten gehört auch der einstige Aubis-Manager Christian Neuling, dessen Verhandlungsfähigkeit seit seinem Marathon-Lauf im September umstritten ist.

Es geht in dem Verfahren um Grunderwerbssteuern in Höhe von insgesamt rund 2,35 Millionen Euro. Diese Summe sollen dem Fiskus aufgrund unvollständiger Angaben entgangen sein, als in den 90er Jahren Plattenbauten der Aubis- Gruppe in den Immobilienfonds „LBB 12“ der Bankgesellschaft übertragen wurden. Lauritzen war damals in zweifacher Hinsicht mit dem Geschäft befasst – als Rechtsberater und als geschäftsführender Komplementär des fraglichen LBB- Fonds. Er hatte bezweifelt, dass die Übertragung tatsächlich zu einer Befreiung von der Grunderwerbssteuer führt.

Seine anwaltlichen Pflichten habe Lauritzen, der derzeit auch die in Schieflage geratenen Immobilienfonds der Groth-Gruppe in Potsdam und Berlin berät, nicht verletzt, betonte das Gericht. Doch als Komplementär hätte er überprüfen müssen, ob die aus den Transfers resultierende mögliche Steuerpflicht dem Finanzamt auch gemeldet wurde. Die Potsdamer Kirchsteigfeld-Fonds über die das Wohngebiet am Kirchsteigfeld im Wesentlichen finanziert und errichtet worden ist, waren auch zum Großteil von einer Tochter der Berliner Bankgesellschaft, der BerlinHyp, finanziert worden.

Bereits am ersten Prozesstag war das Verfahren gegen einen damaligen Projektmanager gegen eine Geldbuße von 10 000 Euro eingestellt worden. Er hatte wie Lauritzen die Vorwürfe umfassend eingeräumt und bedauert. Ob dem nach bisherigen psychiatrischen Gutachten verhandlungsunfähigen Neuling doch noch der Prozess gemacht werden kann, soll sich bis Mitte Dezember entscheiden. K. G.

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