Brandenburg: Bäume kommen nicht zur Ruhe
Förster: Wälder leiden unter zu warmem Herbst
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Eberswalde - Die märkischen Wälder werden nach Angaben der Landesforstverwaltung nachhaltig unter dem warmen Herbst und der damit verbundenen Trockenheit leiden. „Durch die anhaltend hohen Temperaturen kommen die Bäume nicht zur Ruhe, der Motor droht heiß zu laufen“, teilte die Verwaltung am Freitag in Eberswalde mit. „Besonders die Laubbäume veratmen ihre Reservestoffe (Stärke) für den Austrieb der Blätter im nächsten Jahr.“ Wie der Deutsche Wetterdienst ermittelt habe, lagen die durchschnittlichen Temperaturen in der Region Berlin-Brandenburg von September bis November um 3,4 Grad über dem langjährigen Mittel.
Gleichzeitig habe es teils noch weniger Niederschlag gegeben als im Trockenjahr 2003, hieß es. An der Wetterstation Angermünde (Uckermark) seien bis Ende November 395 Millimeter gemessen worden, was einem Steppenklima entspreche. Der Grundwasserspiegel sinke weiter, und die Hälfte aller Waldmoore sei bereits ausgetrocknet. Dem Oberboden, wo die Hauptwurzeln der Bäume stecken, fehle oftmals Feuchtigkeit. Für die nächsten Jahre erwarten die Waldökologen weitere Schäden, besonders bei Eichen und Buchen, die auf rund 30 Prozent der gesamten Waldfläche in Brandenburg wachsen. Auf den anderen 70 Prozent wachsen Kiefern.
Dennoch oder gerade deshalb gebe es zum Waldumbau keine Alternative, erklärte die Landesforstverwaltung. Gemischte Wälder seien stabiler gegenüber Schäden und lieferten mehr Grundwasser. Besonders der Schutz von Mooren als Speicherökosysteme gewinne immer mehr an Bedeutung. dpa/PNN
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