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Brandenburg: Baumschützer wollen neues Alleenkonzept Verband: Je gefälltem einen neuen Baum pflanzen

Potsdam - Die Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen will sich in diesem Jahr weiter für ein verändertes Alleenkonzept des Landes einsetzen. Dazu stellte sie am Freitag auf ihrem Jahrestreffen die Weichen.

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Potsdam - Die Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen will sich in diesem Jahr weiter für ein verändertes Alleenkonzept des Landes einsetzen. Dazu stellte sie am Freitag auf ihrem Jahrestreffen die Weichen. Den Baumschützern geht es unter anderem darum, dass für jeden gefällten Alleenbaum im Verhältnis 1:1 ein neuer nachgepflanzt wird. Im vergangenen Jahr hatte der Landtag die Volksinitiative „Rettet Brandenburgs Alleen!“ noch abgelehnt, aber eine Neubewertung des Konzeptes in diesem Jahr beschlossen. Dann könnten zusätzliche Bäume gepflanzt werden.    Wolfgang Ewert wertete das als Teilerfolg der Schutzgemeinschaft. Der Sprecher des im Jahr 2000 gegründeten Bündnisses sagte zum Ergebnis der Initiative: „Wir haben das Ziel zwar nicht erreicht, denn die Alleenkonzeption hat weiterhin Bestand.“ Allerdings sei der Beschluss zur Neubewertung eine Chance. „Wir wollen gucken, wie das nun umgesetzt wird.“

Die Volksinitiative hatte mehr als 26 000 Unterschriften gesammelt.    Derzeit ist im Alleenkonzept von 2007 vorgesehen, jährlich 5000 Bäume neu zu setzen. Den Baumschützern reicht das nicht. Sie befürchten, dass Brandenburg in den kommenden Jahrzehnten bis zu einem Drittel seines Baumbestandes entlang Straßen verlieren könnte. Der Grund: Die meisten Bäume sind bereits zwischen 70 und 90 Jahren alt; Straßenbäume erreichen in der Regel ein Alter um die 80 Jahre.

Die Schutzgemeinschaft forderte, dass „Ausgleichsbäume“ nach Abholzungen vorrangig auch wieder an Alleen gesetzt werden. Zudem dürften Versicherungsleistungen nach Unfällen mit Alleebäumen nur noch zweckgebunden für Baumpflegemaßnahmen eingesetzt werden. Die Baumschützer fordern einen jährlichen Alleen-Bericht mit Angaben zu gefällten und gepflanzten Bäumen und zu Mengen des im Winter eingesetzten Streusalzes. Tausalz dürfe auf Straßen nur in besonderen Situationen wie bei Blitzeis Verwendung finden, auf Radwegen an Alleen aber nie, sagte Ewert.

In der Mark gibt es derzeit rund 2300 Kilometer Alleen – sowohl Bundes- als auch Landesstraßen. Die Kosten für einen neuen Alleebaum werden mit etwa 470 Euro veranschlagt. Brandenburg ist noch vor Mecklenburg-Vorpommern das alleenreichste Bundesland. Alexander Riedel

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