Brandenburg: Bayerns Finanzminister lobt BBI-Chefplaner
Tempelhof-Fans: Weggang von Weyer verzögert BBI-Eröffnung, deshalb wird City-Airport benötigt
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Berlin - Der Weggang des BBI-Chefplaners Thomas Weyer hat den Befürwortern einer Weiternutzung des Flughafens Tempelhof ein neues Argument geliefert. Sie fürchten, dass sich die Eröffnung des neue Airports durch den Weggang des Chefplaners verzögern wird und argumentieren, dass bis dahin die Kapazität von Tempelhof dringend benötigt werde. Außerdem hat, wie berichtet, der amerikanische Milliardär Ronald S. Lauder gerade sein Angebot erneuert, Tempelhof für das Land Berlin kostenneutral zu übernehmen.
Ungeachtet des anstehenden Volksentscheids über die Zukunft von Tempelhof hat die Flughafengesellschaft den Mietern zum geplanten Schließungstermin am 31. Oktober gekündigt. Zuvor hatte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) das Flughafenareal auf einer Immobilienmesse in Cannes angeboten. Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Rainer Ueckert, warf dem Senat „eine grobe Missachtung des Volkswillens“ vor. Laut Ueckert habe auch ein Sprecher der Flughafengesellschaft eingeräumt, dass man noch ein paar Wochen hätte warten können. Am Donnerstag hat der Aufsichtsrat der Flughafen München GmbH erwartungsgemäß den bisherigen BBI-Chefplaner Weyer in die Geschäftsleitung des bayerischen Airports berufen. Damit haben die Berliner Flughäfen innerhalb weniger Wochen die zweite Führungskraft verloren. Denn Marketing-Chef Burkhard Kieker wird neuer Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH. Er war bisher verantwortlich für die Akquise neuer Fluggesellschaften, den Berliner Flughäfen mangelt es bisher an Langstreckenverbindungen. Bislang zeichnet sich nur eine neue Strecke nach Peking ab, für die aber bisher die Genehmigung der chinesischen Behörden fehlt.
Jetzt muss der vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit geleitete Aufsichtsrat zwei neue Spitzenkräfte suchen. Auch Weyer wird nicht einfach zu ersetzen sein. Bevor er 2004 in die Hauptstadt wechselte, hatte er sich schon beim Baukonzern Hochtief mit der BBI-Planung befasst. Hochtief wollte die Berliner Flughäfen im Rahmen der gescheiterten Privatisierung übernehmen. Auch am Konkurrenzflughafen München, den die Lufthansa wegen der zögerlichen Berliner Flughafenpolitik zu ihrem zweiten Drehkreuz gemacht hat, ist Weyer für den Ausbau zuständig. Er sei die „ideale Besetzung“, sagte der dortige Aufsichtsratschef, Bayerns Finanzminister Erwin Huber (CSU). Die Entscheidung, nach München zu gehen, sei ihm „nicht leicht“ gefallen, sagte Thomas Weyer. „Jedoch sehe ich, dass der Bau des BBI gut im Zeitplan liegt und wir auch personell sehr gut aufgestellt sind.“ Auch ein Flughafensprecher versicherte, dass die Vergabe der Baulose „zeitgerecht“ erfolge. Außenstehende Experten sind allerdings skeptisch, ob das ehrgeizige Ziel, den neuen Airport in Schönefeld 2011 zu eröffnen, gehalten werden kann. Rainer W. During
Rainer W. During
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