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Brandenburg: Beamter soll 264 000 Euro veruntreut haben

Berlin - Thomas M. wachte über die Bargelder und über das Kassenbuch.

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Berlin - Thomas M. wachte über die Bargelder und über das Kassenbuch. Als leitender Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf schaltete und waltete der Beamte aus Sicht der Staatsanwaltschaft jedoch mit krimineller Energie. Jahrelang soll er Geld für sich abgezweigt haben. Von rund 264 000 Euro gehen die Ermittler aus. Unterschlagung und Untreue im besonders schweren Fall werden dem 43-Jährigen vorgeworfen. Ab Dienstag soll er sich vor Gericht verantworten.

Die Abzocke begann laut Anklage im April 2006 und wurde erst im Juli 2010 entdeckt. In 175 Fällen sollen Gelder, die Bürger einzahlten, in der privaten Kasse von M. gelandet sein. Es handelte sich um Beträge für Anwohnervignetten, Gebühren für Akteneinsicht oder Ausnahmegenehmigungen sowie um Verwarngelder. Es soll ein Streit um 70 Euro gewesen sein, der zur Entdeckung der Lücke auf dem Amtskonto führte.

Als Thomas M. am 19. August 2010 vorläufig festgenommen wurde, soll er sich teilgeständig gezeigt haben. Der Vater zweier Kinder versicherte, so hieß es, dass er nicht aus finanzieller Not gehandelt hatte. Es sei aus „Überlastung“ geschehen, soll er erklärt haben. Es wurde zwar ein Haftbefehl gegen M. erlassen, gleichzeitig aber wurde er gegen Auflagen von der Untersuchungshaft verschont.

M. wurde natürlich suspendiert. Untätig aber blieb er nicht. Knapp ein Jahr später pries er im Internet seine neue Geschäftsidee an: „Schauen Sie vorbei und genießen Sie den dänischen Lifestyle und bewundern Sie dänisches Kunsthandwerk...“ Er meldete sein Gewerbe im Bezirk Steglitz-Zehlendorf an. K. Gehrke

K. Gehrke

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