Brandenburg: Behörden suchen Tiefkühlenten Kein Virus in den Proben aus den Supermärkten
Potsdam/Berlin - Tiefkühlenten, die möglicherweise mit dem tödlichen Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert sind, könnten auch nach Berlin geliefert worden sein. „Wir haben im Vogelgrippe-Fall von Altglobsow die Ente, deren Innereien an Hühner verfüttert wurden, einer Lieferung aus Niedersachsen zuordnen können“, sagte der Abteilungsleiter Verbraucherschutz im brandenburgischen Agrarministerium, Günter Hälsig.
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Potsdam/Berlin - Tiefkühlenten, die möglicherweise mit dem tödlichen Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert sind, könnten auch nach Berlin geliefert worden sein. „Wir haben im Vogelgrippe-Fall von Altglobsow die Ente, deren Innereien an Hühner verfüttert wurden, einer Lieferung aus Niedersachsen zuordnen können“, sagte der Abteilungsleiter Verbraucherschutz im brandenburgischen Agrarministerium, Günter Hälsig. „Die Tiere sind an den Auslieferungsbereich Nord einer Supermarktkette gegangen, eventuell also auch nach Berlin.“
Es bestehe aber kein Grund zur Sorge, sagte Hälsig: Bislang sei das Virus weder in den Resten der in Altglobsow verfütterten Ente noch in so genannten Rückstellungsproben des niedersächsischen Zulieferers oder in den Proben aus den Supermärkten festgestellt worden.
Wie berichtet, waren in Brandenburg in den letzten zwei Wochen an drei verschiedenen Orten Hühner an H5N1 verendet. Nach Informationen dieser Zeitung hatten die privaten Halter in allen drei Fällen die Innereien von Tiefkühlenten nicht ordnungsgemäß entsorgt, so dass die Hühner damit Kontakt hatten. Erst gestern bestätigten die Brandenburger Behörden, dass sie bereits seit dem ersten Fall in Altglobsow eine Infektion durch Tiefkühlenten prüfen. „Wir kontrollieren jene Lieferbetriebe und Supermärkte, aus denen die Enten stammen“, sagt Hälsig: „Bisher wurde bei den Stichproben in den Supermärkten aber in keiner der untersuchten Tiefkühlenten H5N1 nachgewiesen.“
Weil es sich bislang nur um einen Verdacht handele, habe es noch keine Warnung an die Verbraucher gegeben, sagte Hälsig. Außerdem sei die Gefahr für Menschen bei sachgemäßer Zubereitung von Tiefkühlgeflügel gering. Das betonte auch die Sprecherin des Berliner Gesundheitssenats, Marie-Luise Dittmar: „Es gibt keinen Grund für verstärkte Kontrollen in den Supermärkten“, sagte sie, „Vogelgrippe ist eine Tierseuche und wir haben in Berlin viel weniger Geflügelhalter als in Brandenburg.“ Dass sich Menschen beim Essen oder Zubereiten infizieren könnten, hält Dittmar für „ausgeschlossen, so lange sie die normalen hygienischen Regeln befolgen, die seit langem bekannt sind.“ Dazu gehöre beispielsweise, dass man das Fleisch nie roh verzehre und es nie auf dem gleichen Brett schneide wie Salat oder Rohkost. „So etwas schützt nicht nur vor Vogelgrippe, sondern auch vor Salmonellen, die für Menschen übrigens sehr viel gefährlicher sind“, sagt der Amtstierarzt von Mitte, Hans-Joachim Bathe-Peters. Die Lebensmittelkontrolleure dieses Stadtbezirks überprüfen 7600 Betriebe, darunter Supermärkte, Restaurants, Großküchen, Fleischereien. Auf Vogelgrippe wurden bislang keine Produkte getestet. „Sollte es den Verdacht geben, würden wir unsere Kontrollen natürlich sofort modifizieren und verstärken“, sagt er.
Verbraucherschützer kritisieren seit langem, dass bisher Wildvögel als Ursache für die Übertragung der Vogelgrippe galten und andere Übertragungswege vernachlässigt wurden.
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