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Brandenburg: Bei der S-Bahn drohen weiter Zugausfälle Protestaktion wegen Stellenabbaus möglich

Berlin/Potsdam - Die S-Bahn kommt langsam wieder in Fahrt – und könnte bald erneut ausgebremst werden. Zugausfälle während der Leichtathletik-Weltmeisterschaft vom 15.

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Berlin/Potsdam - Die S-Bahn kommt langsam wieder in Fahrt – und könnte bald erneut ausgebremst werden. Zugausfälle während der Leichtathletik-Weltmeisterschaft vom 15. bis 23. August sind nicht ausgeschlossen. Auf der Tagesordnung einer außerordentlichen Betriebsratsversammlung am Freitag steht das Einberufen einer außerordentlichen Betriebsversammlung der Belegschaft. Dies würde sich dann auch auf den Betrieb auswirken, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Heiner Wegner. Als „Streik“ sei dies aber nicht zu bezeichnen. Gedacht ist, wie berichtet, sich auf dem Potsdamer Platz vor der Bahnzentrale zu versammeln. Von dort kommen die rigiden Sparvorgaben, die zum Abbau von Stellen, dem Schließen von Werkstätten und dem Verschrotten von Fahrzeugen geführt haben.

Der Betriebsrat fordert von der Geschäftsleitung eine klare Aussage, dass der drastische Personalabbau gestoppt werde. Unterstützt werden die Mitarbeiter von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Sie erwarte vom DB-Konzern und der Bundesregierung als Eigentümer, „dass die Renditeziele für die S-Bahn Berlin reduziert werden, so dass eine nachhaltige Qualitätssicherung bei der S-Bahn garantiert ist“, sagte die Senatorin am Montag nach einem Treffen mit Vertretern der Bahnspitze.

Von 630 vorhandenen Viertelzügen aus je zwei Wagen sind jetzt nach Angaben von S-Bahn-Chef Peter Buchner wieder 270 einsetzbar; hinzu kämen einige Reservezüge. Bisher waren es 229. Für die Spitzenzeiten eines Normalbetriebs sind 552 Viertelzüge erforderlich. Von Mittwoch an kann die S-Bahn vor allem auf den innerstädtischen Strecken der Stadtbahn und im Nord-Süd-Tunnel mehr Züge einsetzen, so dass dort fast wieder alle fünf Minuten Züge fahren – allerdings mit weniger Wagen als üblich.

Zum Olympiastadion sind innerhalb von 20 Minuten vier Fahrten vorgesehen, was nach Ansicht der Bahn auch zur Leichtathletik-WM reichen wird. Auch die S 1 von Potsdam über das Berliner Stadtzentrum nach Oranienburg fährt wieder. Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) zeigte sich nach dem Bahn-Gipfel weitgehend zufrieden. Er erwarte aber, dass nun so schnell wie möglich auch auf der Strecke nach Potsdam wieder der 10-Minuten-Takt gefahren werde.

Die Modalitäten bei der Entschädigung von Fahrgästen sind ebenfalls noch nicht geklärt. Stammkunden sollen einen Monat lang gratis fahren können. Studenten profitierten davon aber nicht, kündigte Bahnvorstand Ulrich Homburg am Montag an. Das Semesterticket sei bereits stark rabattiert; und außerdem habe es die Einschränkungen in der Ferienzeit gegeben. Klaus Kurpjuweit

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