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Praktisch? Die neuen Doppelstockständer im Test.

© Doris Spiekermann-Klaas

Brandenburg: Berlin testet Doppelständerfür Fahrräder BVG und S-Bahn zeigen bereits Interesse

Berlin - Berlin ist Fahrradstadt. Das sieht man auch an den Rädern, die an Treppengeländern, Brückenbalustraden, Laternenmasten und Zaungitter angeschlossen sind.

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Berlin - Berlin ist Fahrradstadt. Das sieht man auch an den Rädern, die an Treppengeländern, Brückenbalustraden, Laternenmasten und Zaungitter angeschlossen sind. Es fehlen oft Abstellplätze. Um dem zu begegnen, könnten Berliner bald Bizeps und Balance unter Beweis stellen müssen. Beides braucht man nämlich für die Doppelstock-Fahrradabstellplätze, sagt Thorsten Dambier von dessen Hersteller Orion Stadtmöblierung. Am Dienstag stellte Dambier sie mit der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in einem Praxistest vor. Am Bundesministerium für Bildung und Forschung stehen bereits 400 dieser Konstrukte, in welchem jeweils leicht höhenversetzt zwei Fahrräder auf zwei Ebenen übereinander geparkt werden können. Im Fahrradparkhaus Bernau (Barnim) und in einem Mehrfamilienhaus in Gesundbrunnen gibt es sie auch schon.

„Wir haben zu wenig Raum und müssen daher in die zweite Ebene gehen“, sagt Berlins Verkehrs- und Umweltstaatssekretär Christian Gaebler (SPD). Eine solche Art von Fahrradständer könne daher einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Fahrradabstellproblematik in Berlin leisten, so der Staatssekretär. Zwar seien zweistöckige Fahrradständer „nicht überall verträglich“, erklärt Gaebler und führt als Beispiel denkmalgeschützte Orte an. Während es bei den gängigen Fahrradständern beinahe jugendstilhafte Variationen gibt, ist dieser Ständer vor allem praktisch – oder soll es zumindest sein.

Verkehrsplanerin Birgitt Grünert kämpft ein wenig, trifft mit dem Vorderrad nicht auf Anhieb in die schräg nach unten reichende Schiene. „Man hat noch nicht so das Vertrauen, dass das Rad auch hält.“ Dann zieht sie die Schiene mit dem Rad in die Waagerechte nach oben und schiebt sie nach vorne. Jetzt steht ihr Rad genau über dem darunter. Mit ein bisschen Übung gehe das schon, so Grünert.

Die hilft nicht jedem. „Ein Tandem oder ein Rad mit Kinderanhänger passen nicht in diesen Ständer“, sagt Detlef Wendtland. Mit einer Fahrradtasche werde es ebenfalls eng, sagt der Fachreferent für Fahrradparken beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC).

Ein solcher Fahrradständer sei auch keine Patentlösung für ganz Berlin, sagt Staatssekretär Gaebler. Aber an S- und U-Bahnhöfen seien zweistöckige Ständer sinnvoll. Die BVG bestätigt das – „aus Kapazitätsgründen“. Bei der S-Bahn sieht es ähnlich aus. Vinzenz Greiner

Vinzenz Greiner

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