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Brandenburg: Berlin wird zur WM blau-grün

Weltfußballverband und Senat stellen Farbkombination vor, mit der sich die Stadt 2006 schmücken soll

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Berlin - Das Grün steht für Optimismus, das Blau für den Berliner Fußballverein Hertha BSC und das Olympiastadion, und die geschwungene Linie symbolisiert „La Ola“, die Welle der Fans im Stadion. In diesem Design soll sich, so haben es sich die Gestalter des Fußballverbandes Fifa ausgedacht, Berlin vor und während der Fußballweltmeisterschaft 2006 präsentieren.

Gestern stellte der Senat die tags zuvor von der Fifa ausgewählte Farbkombination vor. Sie soll auf Flaggen, öffentlichen Gebäuden oder S-Bahnen und U-Bahnzügen zu finden sein und der Stadt ein „City Dressing“ verpassen, wie Senatssprecher Michael Donnermeyer in Anlehnung an die Werbesprache der Designer sagte. Nach der Fifa-Entscheidung vom Montag würden nun die Organisatoren der WM und die vom Senat beauftragte Marketinggesellschaft Berlin Partner gemeinsam auswählen, welche Plätze und Gebäude dekoriert würden.

Einige zentrale Orte seien bereits für die Dekoration festgelegt worden, sagte Donnermeyer. So werde natürlich das Olympiastadion mit Bannern und Fahnen verkleidet. Auch Bahnhöfe und Flughäfen, in denen schon jetzt das WM-Logo zu sehen sei, würden bis zum Sommer in Grün-Blau dekoriert , ebenso wie einige Velotaxis. Darüber hinaus will Berlin Partner weitere Firmen dafür gewinnen, sich an der Stadtdekoration zu beteiligen. Der Marketinggesellschaft gehören insgesamt 130 Unternehmen an.

Bei BVG und S-Bahn gebe es zwar eine generelle Bereitschaft, beim „City Dressing“ mitzumachen – aber in engen Grenzen. „Die Farbe der BVG ist Gelb“, sagte die Sprecherin der Verkehrsbetriebe, Petra Reetz. „Vielleicht werden wir mal einen Bus blau-grün gestalten oder ihn mit einem Schild oder einem Fähnchen dekorieren, aber wir werden sicher nicht alle Züge der U2 umlackieren.“ Angesichts der aktuellen Sparzwänge sei es zudem kaum zu vermitteln, wenn die BVG ihre Züge und Busse für viel Geld umdekorieren würde. Bei der S-Bahn überlege man, zumindest die Züge zum Olympiastadion in den WM-Farben zu gestalten, sagte Bahnsprecher Burkhard Ahlert. Allerdings sei auch hier noch offen, ob und wie sich das finanzieren ließe. Eine Absage erteilte die Stadtreinigung dem Vorhaben. „Unsere Hausfarbe ist Orange, und das wird auch zur Weltmeisterschaft so bleiben“, sagt BSR-Sprecher Bernd Müller.

Die Koordination dieser und anderer Aktivitäten zur Einstimmung auf die Fußball-WM liegt in den Händen von Berlin Partner. Für die kommenden beiden Jahre werden der Marketinggesellschaft je 2,4 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung gestellt. Dazu kommen Beiträge der Unternehmen, die die Gesellschaft mittragen. Deren Zahl hat sich von anfangs 30 mittlerweile mehr als vervierfacht.

Bei der Frage, wo sich während der Weltmeisterschaft vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 die Fanmeile befinden soll, hält sich die Landesregierung weiterhin bedeckt. Wie berichtet, wird im Senat erwogen, auf den bislang aus Verkehrsgründen favorisierten Standort Spreebogen nördlich des Reichstages zu verzichten und stattdessen auf der Straße des 17. Juni zu feiern. Vertreter von Wirtschaft und Tourismusorganisationen hatten den Senat wiederholt aufgefordert, möglichst bald die unklare Situation zu beenden. Senatssprecher Donnermeyer bat gestern um Geduld, da die Verhandlungen mit Sponsoren noch nicht abgeschlossen seien. Das Interesse an Berlin sei eben besonders groß, so Donnermeyer.

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