zum Hauptinhalt
Gut betreut. Rund 92 Prozent des pädagogischen Personals in den brandenburgischen Kitas verfügen über einen Fachhochschulabschluss.

© Waltraud Grubitzsch/dpa

Brandenburg: Betreuung gut – Personalschlüssel schlecht

Studie: Brandenburg bei Betreuung von unter Dreijährigen über dem Durchschnitt

Stand:

Potsdam/Gütersloh - Brandenburg liegt einer Studie der Bertelsmann Stiftung zufolge bei der Betreuung der unter dreijährigen Kinder über dem ostdeutschen Durchschnitt. Gleichzeitig erreicht das Land aber bei dem Personalschlüssel für die unter Dreijährigen den schlechtesten Wert aller Bundesländer. Die Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen liege bei 43,4 Prozent, teilte die Stiftung am Dienstag in Gütersloh – einen Tag vor dem Bildungsgipfel in Dresden – mit. Zudem besuchen in Brandenburg laut Studie knapp 94 Prozent der über dreijährigen Kinder Kindergärten und andere Einrichtungen. Dieser Wert entspreche dem Durchschnitt der neuen Länder.

Die Studie geht davon aus, dass die meisten märkischen Kinder spätestens vom dritten Lebensjahr an in einer Einrichtung betreut werden – knapp zwei Drittel der unter Dreijährigen sowie fast die Hälfte der über Dreijährigen ganztägig. Das zuständige pädagogische Personal habe eine vergleichsweise hohe formale Qualifikation: Rund 92 Prozent verfügten über einen Fachschulabschluss.

„Im bundesweiten Vergleich können wir uns sehen lassen“, sagte der Sprecher des Brandenburger Bildungsministeriums, Stephan Breiding. Er räumte ein: „Der Personalschlüssel ist nicht optimal.“ Bei den unter Dreijährigen komme eine Erzieherin auf sieben Kinder, bei den über Dreijährigen auf 13 Kinder. Selbst eine minimale Verbesserung der Werte würde das Land rund 14 Millionen Euro jährlich kosten, betonte der Sprecher. „Das ist leider nicht ganz billig. Wir würden uns aber wünschen, die Situation zu verbessern.“ Stiftungs-Vorstandsmitglied Jörg Dräger erklärte: „Unser Ländermonitor macht erstmals transparent, wie unterschiedlich die Angebote an frühkindlicher Bildung in den einzelnen Bundesländern sind.“ Einzelheiten zu dem Ländervergleich sind auf der am Dienstag freigeschalteten Internetseite www.laendermonitor.de einsehbar.

Einen Tag vor dem Bildungsgipfel in Dresden verlangte die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) ein Umdenken in der märkischen Bildungspolitik. Das Land brauche „endlich ein überzeugendes Gesamtkonzept für eine bessere Bildung unserer Kinder“, erklärte Reiche. „Wir benötigen in Brandenburg mehr Lehrer an den Grundschulen, eine Stärkung des vorschulischen Bereiches, Leistungsorientierung an unseren Schulen, weniger Unterrichtsausfall und mehr Vergleichbarkeit.“ Die CDU-Politikerin forderte zudem eine bessere Abstimmung zwischen Bund und Ländern in Bildungsfragen. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })