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Brandenburg: Betriebe suchen noch 5000 Azubis Unternehmen beklagen Defizite bei Bewerbern

Potsdam - Paradoxe Situation auf dem Brandenburger Ausbildungsmarkt: Die Zahl der Ausbildungssuchenden deckt sich in diesem Jahr mit dem Angebot der freien Stellen in den Betrieben – es sind jeweils etwa 5000. Trotzdem werden viele Schulabgänger wohl erst einmal arbeitslos sein, wie Arbeitsministerium und Arbeitsagentur am Mittwoch in Potsdam zum Start des neuen Ausbildungsjahrs mitteilten.

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Potsdam - Paradoxe Situation auf dem Brandenburger Ausbildungsmarkt: Die Zahl der Ausbildungssuchenden deckt sich in diesem Jahr mit dem Angebot der freien Stellen in den Betrieben – es sind jeweils etwa 5000. Trotzdem werden viele Schulabgänger wohl erst einmal arbeitslos sein, wie Arbeitsministerium und Arbeitsagentur am Mittwoch in Potsdam zum Start des neuen Ausbildungsjahrs mitteilten.

So würden etwa im Hotel- und Gaststättengewerbe, in der Landwirtschaft oder im Groß- und Außenhandel noch etliche Azubis gesucht. Die Jugendlichen wollten aber lieber Kfz-Mechatroniker, Koch oder Verkäuferin werden. Hier mangele es an Flexibilität, außerdem informierten sich Familien zu wenig über berufliche Alternativen, meinte Arbeitsminister Günter Baaske (SPD). Insgesamt stünden nämlich gut 300 Berufe zur Auswahl.

Generell hat sich die Lage für die märkischen Ausbildungssuchenden verbessert. Durch den Geburtenrückgang gibt es immer weniger Schulabgänger, dadurch sinkt auch die Zahl der Bewerber auf einen Ausbildungsplatz. „Jugendliche haben jetzt Chancen auf einen Ausbildungsplatz, den sie vor fünf oder zehn Jahren nicht bekommen hätten“, sagte Baaske.

Andere Betriebe haben dagegen weiter Probleme, ihre freien Stellen zu besetzen. Viele Bewerber hätten große Defizite in schulischen Kernfächern sowie bei sozialen Kompetenzen, beklagte der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern, Victor Stimming. Die Unternehmen könnten zwar ihre Ansprüche zurückschrauben – „das kann aber auf Dauer nicht das Ziel sein“, betonte Stimming.

Hoffnungsvoll stimmt Arbeitsagentur und Landesregierung, dass die märkische Lehrstellenbörse noch im Gang ist. In vielen Betrieben beginnt das neue Ausbildungsjahr erst Mitte August, traditionell in Ostdeutschland sogar erst am 1. September, hieß es. Zudem werden sich etliche Abiturienten wohl noch nachträglich für eine Ausbildung entscheiden, weil sie an den überlaufenen Hochschulen keinen Studienplatz finden. Haiko Prengel

Haiko Prengel

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