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Millionen-Betrug mit Büchern: Erneute Durchsuchungen in Brandenburg und Berlin
Mit angeblichen Sammlerstücken sollen Betrüger ältere Menschen um viel Geld gebracht haben. Nun gab es weitere Durchsuchungen – und Vermögensarreste in sechsstelliger Höhe.
Stand:
Im Zusammenhang mit bereits laufenden längeren Ermittlungen wegen eines Millionenbetrugs mit alten Büchern hat die Berliner Polizei erneut Wohnungen und Büros von Verdächtigen durchsucht. Gegen einen 39-jährigen und einen 48-jährigen Mann wurden zudem sogenannte Vermögensarreste in Höhe von etwa 435.000 Euro verhängt, um illegales Vermögen zu sichern.
Der 39-Jährige wurde wegen des Verdachts der Beihilfe zum bandenmäßigen Betrug in Zusammenhang mit Faksimiledrucken verhaftet.
Die Männer sollen zu einer größeren Bande gehört haben, die 2022 und 2023 besonders ältere Menschen betrogen haben soll. Verkäufer boten den Opfern alte Bücher als Sammlerstücke an. Dabei sollen sie sich vor allem an ehemalige Kunden eines Verlags gewandt haben, die früher Nachdrucke antiquarischer Bücher, sogenannte Faksimiles, gekauft hatten.
Viele Betrugsopfer nahmen Kredite auf
Für die Geschäfte mit Kaufpreisen von teils bis zu 450.000 Euro sollen die Betrüger vorab eine Zahlung etwa als Provision verlangt haben. Viele der Opfer nahmen Kredite auf, um die geforderten Summen zu zahlen. Der Bande soll es aber nur darum gegangen sein, die Vorauszahlungen zu kassieren, so die Staatsanwaltschaft.
Im Sommer wurde bereits Anklage gegen vier Männer erhoben wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs, Urkundenfälschung, Computerbetrugs sowie Diebstahls. Bundesweit soll die Bande nach damaligem Stand mit der sogenannten „Faksimile-Masche“ mindestens 1,95 Millionen Euro erbeutet haben.
Aktuell wurden bei den beiden 39 und 48 Jahre alten Verdächtigen drei Wohnungen und zwei Büros in Berlin sowie in Brandenburg in Schönefeld und Blankenfelde durchsucht. Sie sollen das erbeutete Geld auf verschiedene Konten und zu Firmen überwiesen haben und die Herkunft durch Geldwäsche verschleiert haben. Beschlagnahmt wurden Handys, umfangreiche Computertechnik, Datenträger und Firmenunterlagen. (dpa)
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