Brandenburg: Betrunkener in Eberswalde angezündet
Haftbefehl gegen zwei 14-Jährige erlassen
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Eberswalde - Ein Betrunkener ist in Eberswalde (Barnim) von zwei 14-Jährigen vermutlich ausgeraubt und danach angezündet worden. Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am gestrigen Montag bestätigte, sollen die beiden Jugendlichen ihr Opfer am späten Freitagabend schlafend in einem Hauseingang entdeckt, dessen Einkaufsbeutel durchsucht und dabei EC-Karte sowie Zigaretten gestohlen haben. Außerdem sollen sie den 60-jährigen Mann beschimpft und bespuckt haben, bevor sie seine Haare und Bekleidung in Brand setzten.
Nach Angaben der Polizei schritten schließlich Hausbewohner ein und alarmierten die Rettungskräfte. Das Opfer wurde mit leichten Brandverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert, dort zum Tatverlauf befragt. „Noch am Samstag wurde dann gegen zwei 14-Jährige Haftbefehl wegen versuchten Mordes, Diebstahl in besonders schwerem Fall und gefährlicher Körperverletzung erlassen“, berichtete Staatsanwaltschaftssprecher Michael Neff. Beide hätten die Tat weitgehend gestanden, jedoch zum Grad ihrer Beteiligung unterschiedliche Angaben gemacht. Während der vermeintliche Haupttäter weiter in Untersuchungshaft sitze, sei der Haftbefehl gegen den zweiten 14-Jährigen unter „strengen Auflagen“ außer Vollzug gesetzt worden, sagte Neff.
Ein politischer Hintergrund ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft auszuschließen. Auch sei den Tätern ihr Opfer zuvor nicht bekannt gewesen, sagte Sprecher Neff. „Allerdings lassen die verwendeten Schimpfwörter auf ein sehr hohes Maß an Menschenverachtung schließen.“
Gemäß des Jugendstrafrechtes gelten die beiden 14-Jährigen als strafmündig. Allerdings müsse zunächst durch eine psychiatrische Untersuchung die „Verantwortungsreife“ festgestellt werden, erläuterte Neff. Den vermeintlichen Tätern droht eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren. mat
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