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Brandenburg: Bevölkerungsschwund beschleunigt

Potsdam nimmt eine Sonderrolle in der Brandenburger Statistik ein

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Potsdam - In Brandenburg werden in Zukunft immer weniger Menschen leben. Bis 2030 werde das Land etwa 253 000 Einwohner weniger haben als im Jahr 2010, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Mittwoch in Potsdam mit. Am härtesten vom Rückgang betroffen sind den Angaben zufolge die Landkreise Spree-Neiße und Prignitz. Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) rechnet wegen der Entwicklung mit zahlreichen leer stehenden Wohnungen.

Für 2030 gehen die Statistiker von einer Einwohnerzahl von 2,251 Millionen aus. Der Rückgang sei damit deutlich höher als die Einwohnerzahl des bevölkerungsreichsten Landkreises Potsdam-Mittelmark. Zugleich wird die Bevölkerung der Prognose zufolge immer älter. So werde sich die Zahl der über 80-Jährigen bis 2030 mehr als verdoppeln, teilte das Amt weiter mit. Dagegen schrumpfe die Gruppe der Menschen im erwerbsfähigen Alter um mehr als ein Viertel.

Die Entwicklung verlaufe dabei mit großen regionalen Unterschieden. Während sich im Berliner Umland weiterhin ein deutlicher Anstieg der Bevölkerung abzeichne, sei in anderen Gebieten das Gegenteil der Fall. In den Landkreisen Spree-Neiße und Prignitz könnte die Bevölkerung um 24,1 Prozent zurückgehen. Dem folgten die Kreise Elbe-Elster (minus 21,7 Prozent) und Oberspreewald-Lausitz (minus 21,6 Prozent).

Bei den kreisfreien Städten sei Brandenburg an der Havel besonders betroffen (minus 11,5 Prozent), gefolgt von Frankfurt (Oder) und Cottbus mit einem Minus von 10,4 beziehungsweise 7,8 Prozent. Mit einer prognostizierten Bevölkerungszunahme von 19,4 Prozent bildet Potsdam eine Ausnahme in der Statistik. Die Landeshauptstadt verzeichne schon seit dem Jahr 2007 das prozentual größte Plus.

BBU-Vorstandsmitglied Maren Kern sprach angesichts der Zahlen von einem zu befürchtenden „Leerstands-Tsunami“. Die vorhergesagten Entwicklungen würden sich „sehr schnell und sehr deutlich“ im Leben der Menschen zeigen – in Form leer stehender Stadtquartiere und schwieriger werdender Infrastrukturversorgung, sagte sie. Der BBU werde Ende Mai aktuelle Zahlen zum Wohnungsleerstand vorlegen. dapd

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