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Brandenburg: Binnenfischer kämpfen um ihre Existenz

Rrund 300 Unternehmen / Berufsstand stabilisiert sich auf niedrigem Niveau

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Rrund 300 Unternehmen / Berufsstand stabilisiert sich auf niedrigem Niveau Potsdam - Die brandenburgischen Binnenfischer müssen weiterhin um ihre Existenz kämpfen. „Der Berufsstand hat sich in den vergangenen Jahren wieder stabilisiert, allerdings auf einem niedrigen Niveau“, sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow, Uwe Brämick, in einem dpa-Gespräch. Nach einem Niedergang in den Jahren nach der Wende gebe es inzwischen wieder rund 300 Unternehmen im Haupt- und Nebenerwerb mit etwa 600 Beschäftigten. Die Lage vieler Unternehmen ist nach wie vor schwierig, beschreibt der promovierte Fischereiingenieur die Situation. So sind die Aalerträge weiterhin rückläufig. Wenn dieser für die Fischer bedeutende Fang ausfalle, lohne das Geschäft kaum noch. Schuld an den Rückgängen beim Aal ist nach Ansicht der Fischer vor allem der Kormoran. Über 15 000 der räuberischen Vögel, die ebenfalls Jagd auf den Aal machen, soll es inzwischen in Brandenburg geben. „Die von der Landesregierung im vergangenen Herbst beschlossene neue Kormoran-Verordnung hat sich bisher noch nicht positiv ausgewirkt“, sagt Brämick. Durch die Regelung wird vor allem ein Abschuss der Vögel erleichtert. Der Wissenschaftler empfahl den Fischern, die in der Verordnung enthaltenen Möglichkeit konsequent auszuschöpfen. Er verwies auf eine neue Kormoran-Studie des Instituts. Danach wird es für die Betriebe immer schwieriger, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der Rückgang der Aalerträge habe aber auch noch andere Ursachen, räumte der Fachmann ein. „Die märkische Seen- und Flussfischerei hat eine lange Tradition und ist inzwischen im bundesweiten Vergleich sogar Spitze“, betonte Brämick. „Diesen Stand gilt es zu erhalten.“ Unterstützung erhalten die Fischer durch das 1992 eingerichtete Institut. Die Betriebe profitieren von den neuesten Forschungen und Erkenntnisse über die fischereiliche Bewirtschaftung, die vielfach erfolgreich in die Praxis übertragen werden könnten. Vorrangiges Ziel ist die Optimierung der Produktionsbedingungen und damit ein höherer Ertrag. Den Forellenzuchtanlagen vor allem im Fläming und der Uckermark sei ein neues Verfahren für die bessere Sauerstoffversorgung des Wassers zur Verfügung gestellt worden. dpa

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