Brandenburg: Blockade in Sachsen – Brandenburgs Bauernverband verurteilt
Das wird für einige Landwirte teuer: Molkerei-Blockierer sollen 680 000 Euro Schadenersatz zahlen
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Bautzen/Potsdam - Für die Blockade der Sachsenmilch-Molkerei in Leppersdorf bei Dresden 2008 sollen beteiligte Landwirte rund 680 000 Euro Schadenersatz zahlen. Das hat das Landgericht Bautzen am Dienstag entschieden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Verurteilt wurden der Bundesverband der deutschen Milchviehhalter, der Landesbauernverband Brandenburg und neun Einzelpersonen, die nun als Gesamtschuldner haften. „Wer da wie viel bezahlt, hat das Gericht nicht entschieden“, sagte Gerichtssprecher Reinhard Schade auf Anfrage. Der Landesbauernverband werde wahrscheinlich nicht in Revision gehen, bestätigte der stellvertretende Geschäftsführer, Uwe Tiet, einen Bericht von MDR info. Zunächst werde das schriftliche Urteil abgewartet.
Die Schadenssumme umfasst unter anderem entgangenen Gewinn, Lagerkosten sowie Verluste durch Produkte, die nicht ausgeliefert werden konnten und vernichtet werden mussten. Sachsenmilch hatte genau 680 000 Euro verlangt. Landwirte aus ganz Deutschland hatten im Juni 2008 mehrere Tage lang aus Protest gegen die niedrigen Milchpreise mit ihren Traktoren die Zufahrten zur Molkerei blockiert – und waren daraufhin von Sachsenmilch verklagt worden.
Nach den Worten von Gerichtssprecher Schade darf mit Druckmitteln wie einer Blockade nicht in den Wirtschaftsbetrieb eingegriffen werden. Wegen der Blockade habe das Unternehmen seiner Tätigkeit nicht mehr nachkommen können.
Um den Fall wird seit Jahren gestritten, er hatte schon bis zum Bundesgerichtshof Wellen geschlagen. Die Verfahren endeten stets mit Niederlagen für die Landwirte, die ihre Aktion als eine vom Grundgesetz geschützte Demonstration sehen. Das Landgericht Bautzen musste nun über die Höhe der Schadenssumme befinden. Gudrun Janicke
Gudrun Janicke
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