UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS: Bomba sieht keine Schuld beim Aufsichtsrat
Bundesverkehrsstaatssekretär Rainer Bomba (CDU) war am Freitag als Zeuge im BER-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses geladen. Dabei äußerte er sich zu mehreren Aspekten des Flughafendebakels um steigende Kosten und die mehrfach verschobene Eröffnung:AufsichtsratIm Aufsichtsrat des BER sollten aus Sicht des Bundes mehr externe Fachleute sitzen.
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Bundesverkehrsstaatssekretär Rainer Bomba (CDU) war am Freitag als Zeuge im BER-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses geladen. Dabei äußerte er sich zu mehreren Aspekten des Flughafendebakels um steigende Kosten und die mehrfach verschobene Eröffnung:
Aufsichtsrat
Im Aufsichtsrat des BER sollten aus Sicht des Bundes mehr externe Fachleute sitzen. „Wir haben eine gesunde Mischung aus kaufmännischem und technischem Sachverstand in dem Gremium“, sagte Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba (CDU) im Flughafen-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses am Freitag. „Es wäre aber gut, wenn der eine oder andere Externe dazukäme.“ Das Debakel um den geplatzten Eröffnungstermin im Juni 2012 und ausufernde Kosten bei dem Milliardenprojekt war vom Aufsichtsrat nach Bombas Worten so nicht vorhersehbar. „Vielleicht hätten wir mal den einen oder anderen Bauarbeiter in die Aufsichtsratsitzung holen sollen.“Das Gremium wird von Politikern dominiert.
Geschäftsführung
Heftige Vorwürfe machte Bomba der abgelösten Geschäftsführung. Der damalige Technikchef Manfred Körtgen habe trotz kritischer Nachfragen aus dem Aufsichtsrat kein realistisches Bild vom Zustand der Baustelle vermittelt. Und Ex-Flughafenchef Rainer Schwarz habe beim Risikomanagement versagt. Seine Klage gegen den Rauswurf soll am 14. November am Landgericht Berlin verhandelt werden.
Planer und Steuerer
Den Planern des Flughafens warf Bomba ein unzureichendes Problembewusstsein sowie eine unehrliche Berichterstattung im Aufsichtsrat vor. Bomba kritisierte im Ausschuss auch den Projektsteuerer WSP/CB, der die neue Kostensteigerung ins Spiel gebracht hatte. Das Projekt BER sei WSP/CB „sukzessive aus den Händen geglitten“, sagte Bomba. „Ich bin von der Leistung des Projektsteuerers nicht überzeugt gewesen.“ Derzeit werde geprüft, ob auch gegen WSP/CB Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden könnten. Die Controlling-Berichte seien nicht aktuell gewesen und so lang, dass darin wichtige Informationen „vernebelt worden sind“, sagte Bomba. sny/dpa
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