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Brandenburg: Boom der Privatschulen in Brandenburg

Verband will mehr Zusammenarbeit mit Land / Kritik an Landesregierung

Stand:

Teichland – Die Arbeitsgemeinschaft freie Schulen in Brandenburg hat das Land zu einer besseren Zusammenarbeit aufgerufen. „Das Land sollte sich mit den freien Trägern verständigen“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Christoph Schröder, am Rande einer Diskussionsveranstaltung der Friedrich Naumann Stiftung am Samstag in Teichland (Spree-Neiße). Dies könnte auch die Folgen der Demographie mildern, zum Beispiel um die Schulversorgung in den sich leerenden Landstrichen zu gewährleisten.

„Es wäre sicherlich nicht ehrenrührig, wenn der Staat durch Zuschüsse die Höhe von Schulgebühren einer freien Schule senkt, die dort existiert, wo staatliche Schulen geschlossen wurden“, sagte Schröder. Freie Schulen seien nach wie vor finanziell benachteiligt. Schröder: „Wir wollen eine veränderte Einstellung des Landes.“

Derzeit gebe es neue Konflikte zwischen dem Ministerium und den freien Trägern, klagte Schröder. So habe das Bildungsressort mehreren freien Schulen gedroht, die Genehmigung zu entziehen. Hintergrund sei ein Streit über die Vergleichsarbeiten in der 6. Klasse. Diese soll zu 40 Prozent in die Note einfließen, die mitentscheidend für die Zulassung zum Gymnasium ist. „Das lehnen fast alle freien Grundschulen ab“, sagte Schröder. Die einen würden zwar freiwillig mitmachen. Besonders die alternativen Schulen wie die Waldorf-Einrichtungen seien aber grundsätzlich dagegen. „Das Ministerium bläst zum Krieg.“

Unterdessen geht der Boom der Privatschulen in Brandenburg weiter, sagte Schröder. „Der Zuwachs hier ist bundesweit einmalig.“ Dabei habe das Ministerium „mit List und Tücke“ mehrere Antragsteller dazu bewegt, ihre Vorhaben zurückzustellen. Gebühren von 1000 Euro im Falle der Ablehnung seien angedroht worden. Derzeit gibt es im Land rund 100 freie Schulen (ohne Berufssektor), 11 mehr als vor einem Jahr. Allerdings seien mehr als doppelt so viele (24) beantragt gewesen. Der Verband habe derzeit rund 65 Mitglieder. „Grund ist nicht zuletzt die Unzufriedenheit der Eltern mit den Politikern der Parteien, die sich in der Bildungspolitik austoben. Folge sind ständige Veränderungen und Regulierungswut.“ dpa

Internet:

www.freie-schulen-brandenburg.de

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