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Brandenburg: Branche erwartet Abrisswelle

Wohnungsbaufirmen wollen weitere Förderung

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Potsdam - Etwa 13 Milliarden Euro haben die Mitglieder des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) in den vergangenen 20 Jahren in Wohnungen in der Mark investiert. Damit seien pro Tag durchschnittlich 1,7 Millionen Euro in die etwa 40 000 BBU-Wohnungen gesteckt worden, sagte Vorstand Maren Kern am Dienstag aus Anlass eines Festes zum 20-jährigen Bestehen der BBU-Landesgeschäftsstelle in Potsdam.

Der Wohnungsleerstand in Brandenburg sei zwischen 2002 und 2010 von 14,8 auf 8,5 Prozent reduziert worden. Dazu seien rund 50 000 Wohnungen abgerissen worden. Im Speckgürtel um Berlin hingegen seien 18 000 Wohnungen neu gebaut worden.

Kern betonte: „Seit 1992 hat die brandenburgische Wohnungswirtschaft viel gestemmt. Es liegt aber noch ein gutes Stück Weg vor uns.“ In den brandenburgischen Randregionen werde der Leerstand schon in wenigen Jahren wieder steigen: Spätestens ab 2016 müsse der Abriss von Wohnungen erneut forciert werden. Bis dahin brauche die Wohnungswirtschaft einen klaren Fahrplan zur Fortsetzung des Bundesprogramms „Stadtumbau Ost“. Auch sei eine Anschlussregelung für die sogenannte Altschuldenhilfe bei ostdeutschen Wohnungsunternehmen gefragt.

Brandenburgs Bauminister Jörg Vogelsänger (SPD) sagte, ab 2016 rolle eine weitere „Abrisswelle auf das Land zu“. Städte und Wohnungsunternehmen in Ostdeutschland seien auf Unterstützung angewiesen, um die langfristigen Folgen der deutschen Teilung zu bewältigen. Neben dem Abriss sei angesichts der demografischen Entwicklung auch ein „generationsgerechter Wohnungsneubau“ nötig. Brandenburg brauche zur Bewältigung dieser Aufgaben ab 2013 mindestens 40 Millionen Euro pro Jahr vom Bund.

Im BBU haben sich nach eigenen Angaben 358 kommunale, genossenschaftliche und private Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen. Die Mitglieder bewirtschaften mehr als 1,1 Millionen Wohnungen in der Hauptstadtregion.

Die Linke im Landtag lobte die Arbeit des Verbandes und sagte ihre Unterstützung im Kampf um die Bundesmittel für den Städtebau sowie deren stabile Kofinanzierung durch das Land zu.dapd

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