Brandenburg: Brandanschlag auf Asylakten in Berlin
Berlin - Das Feuer im Rathaus Berlin-Wedding ist offensichtlich auf einen Brandanschlag zurückzuführen. Laut Polizei und Bezirk bestätigten sich am Freitag die Vermutungen, die es bereits Donnerstagabend gab und die zunächst als Spekulationen abgetan wurden: In zwei miteinander verbundenen Büros wurden nämlich zunächst Türen aufgehebelt, dann gingen Akten und Mobiliar in Flammen auf.
Stand:
Berlin - Das Feuer im Rathaus Berlin-Wedding ist offensichtlich auf einen Brandanschlag zurückzuführen. Laut Polizei und Bezirk bestätigten sich am Freitag die Vermutungen, die es bereits Donnerstagabend gab und die zunächst als Spekulationen abgetan wurden: In zwei miteinander verbundenen Büros wurden nämlich zunächst Türen aufgehebelt, dann gingen Akten und Mobiliar in Flammen auf. Die Feuerwehr war am Donnerstag mit 20 Feuerwehrmännern und sechs Fahrzeugen vor Ort, um den Brand im zweiten Obergeschoss des Gebäudes in der Müllerstraße zu löschen. Verletzte wurde niemand.
In den Räumen kümmern sich die Sachbearbeiter des Bezirksamts Mitte um Geld- und Sachleistungen für anerkannte Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge. 1000 verkohlte Akten wurden jetzt aus den zerstörten Büros geborgen. Nach Angaben des Sozialstadtrates von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), wurden 200 Akten so stark beschädigt, dass sie nicht mehr gerettet werden konnten.
Der oder die unbekannten Täter hatten sich vermutlich am Donnerstagnachmittag in das weitläufige Gebäude geschlichen und dort versteckt. Dann warteten sie darauf, dass die mehr als 400 Beschäftigten in den Feierabend gingen. „Es ist relativ einfach, sich in dem Gebäude einschließen zu lassen“, sagt von Dassel. Im Rathaus Wedding sind die Abteilungen für Bürgerdienste und Soziales sowie für Stadtentwicklung und Ordnung untergebracht, es ist eine von drei Dienststellen des Bezirksamts Mitte.
Laut Stadtrat von Dassel wurde in den vergangenen Wochen schon öfter versucht, ins Rathaus einzubrechen. Einbrecher sind für gewöhnlich auf Bargeld oder wertvolle Gegenstände aus – beides ist in einem Verwaltungsgebäude kaum zu finden. Die Kriminalpolizei prüft deshalb, ob die Tat einen politischen Hintergrund hat. Timo Kather
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: