Brandenburg: Brandanschlag auf Justizverwaltung
Unbekannte warfen Molotowcocktails durch Fenster
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Berlin - Ein Brandanschlag auf die Senatsverwaltung für Justiz in Berlin-Schöneberg ist nur durch Zufall ohne Folgen geblieben: Am Wochenende hatten unbekannte Täter mehrere Molotowcocktails durch ein geöffnetes Fenster im Erdgeschoss des Justizgebäudes in der Salzburger Straße geworfen. Doch die Brandsätze zündeten nicht. Eine Mitarbeiterin fand die Brandsätze gestern Früh in ihrem Büro. Der Staatsschutz ermittelt. Hinweise auf die Täter gibt es bislang nicht.
Auch wann genau die mit brennbarer Flüssigkeit gefüllten Flaschen in das Büro geworfen wurden, konnte die Polizei gestern nicht mitteilen. Bis zum späten Nachmittag arbeiteten Beamte der Spurensicherung in dem Büro. Es liegt an der Rückseite des Justizgebäudes in der Nordsternstraße. Von außen ist lediglich eine kleine Rußfärbung am Außenrahmen des Fensters zu sehen. Wie Justizsprecherin Barbara Helten bestätigte, befinden sich dort die „Sozialen Dienste“. Die Mitarbeiter dort sind zuständig für die Gerichts- und Bewährungshilfe. „Die Klienten werden dort beraten. Es kann durchaus vorkommen, dass die auch mal wütend werden“, sagte die Sprecherin. Doch ob ein wütender Klient hinter den Anschlägen steckt oder eine extremistische Gruppe, weiß die Polizei offenbar noch nicht. Sie schließt jedoch einen „politischen Hintergrund“ nicht aus, weshalb der Staatsschutz ermittelt. Ein Bekennerschreiben wurde bislang nicht gefunden.
Bereits am 28. Dezember 2006 hatte es einen Brandanschlag auf das Gebäude der Senatsverwaltung für Justiz gegeben: Ein Brandsatz war von Unbekannten nachts im Keller gezündet worden. Verletzt wurde niemand. Ermittler waren damals davon ausgegangen, dass Mitglieder der „Militanten Gruppe“ (mg) nicht hinter dem Anschlag steckten. In einigen Medienredaktionen war kurz darauf ein Bekennerschreiben der linksextremen Gruppe eingegangen.
Vermutungen darüber, dass die „mg“ auch diesmal für dem Anschlag stecken könnte, kommentierte die Polizei gestern nicht. Doch eine „Racheaktion“ scheint nicht unwahrscheinlich: Erst am vergangenen Mittwoch hatte der Bundesgerichtshof gegen vier mutmaßliche Mitglieder der Gruppe aus Berlin Haftbefehl erlassen. Die Männer sitzen seither im Gefängnis. tabu
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