Brandenburg: Brandanschlag auf türkischen Unternehmer Polizei und Opfer
verdächtigen Neonazis
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Berlin - Nach einem Anschlag auf ihr Haus in Berlin lebt eine türkischstämmige Familie jetzt in Angst. Unbekannte hatten am Sonntag früh zwei Brandsätze auf den Balkon am Orchideenweg in Berlin-Rudow geworfen, von denen einer zündete. Ein Taxifahrer bemerkte die Flammen gegen 3.40 Uhr, weckte den 46-Jährigen Hauseigentümer und rief die Feuerwehr. Bayram Y. konnte die Flammen, die schon auf ein im Garten stehendes Partyzelt übergeschlagen waren, selbst löschen. Die Ermittlungen hat der für politische Delikte zuständige polizeiliche Staatsschutz übernommen.
Nicht nur wegen des gestrigen Datums – der Geburtstag von Adolf Hitler – sei ein fremdenfeindlicher Anschlag möglich, hieß es. Bayram Y. ist sich hingegen sicher: „Das war geplant“, sagte der Unternehmer, der gestern selbst Geburtstag hatte. „Wir denken an Rechtsradikale.“ Froh ist er, dass seine beiden Töchter in dieser Nacht bei Verwandten waren, ihnen „der Schock erspart blieb“.
Vor fünf Jahren hatte Y. das Einfamilienhaus am Orchideenweg gebaut, seit etwa zwei Jahren seien immer wieder NPD-Aufkleber am Briefkasten aufgetaucht, einmal sei auch sein Auto beschmiert worden, berichtete der aus der Türkei stammende Familienvater. Echte Drohungen habe es aber nicht gegeben, sagt Bayram Y. Einen privaten oder geschäftlichen Hintergrund schließt der Inhaber eines Metall verarbeitenden Betriebes aus: „Ich habe keine Feinde.“ Nach Angaben des Verfassungsschutzes gibt es im Neuköllner Ortsteil Rudow eine besonders aktive Neonaziszene.
Hinweise auf die Täter gab es bis gester Abend noch nicht. Da der zweite Brandsatz nicht gezündet hatte, hoffen die Ermittler auf Fingerabdrücke auf der Bierflasche – Marke „Lausitzer“. Zudem sicherten Ermittler Fußspuren auf dem Eckgrundstück. Ha
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