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Brandenburg: Brandanschlag: Neonazi gesteht Anstiftung

Zossen - Mit einem weiteren Teilgeständnis des Angeklagten ist am Dienstag am Amtsgericht Zossen der Prozess gegen einen Neonazi fortgesetzt worden. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages räumte der 25-Jährige ein, im Jahr 2010 einen damals 16-Jährigen bestärkt zu haben, einen Brandanschlag auf das „Haus der Demokratie“ in Zossen (Teltow-Fläming) zu verüben.

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Zossen - Mit einem weiteren Teilgeständnis des Angeklagten ist am Dienstag am Amtsgericht Zossen der Prozess gegen einen Neonazi fortgesetzt worden. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages räumte der 25-Jährige ein, im Jahr 2010 einen damals 16-Jährigen bestärkt zu haben, einen Brandanschlag auf das „Haus der Demokratie“ in Zossen (Teltow-Fläming) zu verüben. Das Haus wurde bei dem Anschlag vollständig zerstört.

Die Anklage wirft dem 25-Jährigen Anstiftung zu dem Anschlag vor. Zudem muss er sich wegen Volksverhetzung und der Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen verantworten. Zum Prozessauftakt hatte Daniel T. einen Teil der Taten zugegeben. Er gestand, dass er im Frühjahr 2010 Fassaden und Opfersteine mit Hakenkreuzen beschmiert habe. Der Prozess gegen den heute 18-jährigen Brandverursacher ist eingestellt. Er hatte Daniel T. vorgeworfen, ihn angestiftet zu haben. Am Dienstag belasteten weitere Zeugen den Neonazi. Ein Weggefährte aus der rechten Szene beschrieb den Angeklagten als jemanden, der gut reden könne. „Ich denke, T. hat einen Dummen gesucht, der für ihn das Haus anzündet.“

Daniel T. machte deutlich, dass ihm die im „Haus der Demokratie“ gezeigte Ausstellung über jüdisches Leben in Zossen missfiel. Er leugnete nicht, dass er an Gesprächen beteiligt war, in denen es um die Verwüstung des Hauses ging. Als die Idee aufgekommen sei, habe der um Anerkennung buhlende 16-Jährige seine Bereitschaft dazu erklärt, so T. „Ich bestärkte ihn in dem Vorhaben“, ließ T. verlesen. „Aus heutiger Sicht halte ich die Aktion für falsch.“ Der Prozess wird Ende des Jahres fortgesetzt. Peter Könnicke

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