Brandenburg: Brandenburg immer mehr Transitland Deutlicher Anstieg des Osteuropa-Verkehrs

Slubice - Experten erwarten für die kommenden Jahre einen drastischen Anstieg des Güterverkehrs über Brandenburg nach Osteuropa. Bis zum Jahr 2025 werde sich die Gütertransportmenge auf der Straße nahezu verdreifachen, sagte Wolfgang Röhling von der Firma Röhling Transport Consulting International bei der Vorstellung der ersten gemeinsamen Verkehrsprognose für die Region Berlin/Brandenburg gestern in Slubice. Zudem werde mit einer Steigerung des Bahngüterverkehrs um 70 Prozent gerechnet.

Der Prognose zufolge wird der Transitverkehr aus Westdeutschland/Westeuropa durch Brandenburg nach Polen von 19,7 Millionen Tonnen im Jahr 2004 auf 55 Millionen Tonnen im Jahr 2025 steigen, wie Röhling sagte. Allein für den Lkw-Verkehr erwarte er dabei einen Anstieg von 14,3 Millionen auf 44,5 Millionen Tonnen. Das sei ein Zuwachs um 210 Prozent. Hinzu komme der in Brandenburg beginnende oder endende Güterverkehr nach und von Polen, der laut Prognose von sechs Millionen Tonnen im Jahr 2004 auf über zehn Millionen Tonnen im Jahr 2025 und damit um knapp 70 Prozent wachse.

Röhling forderte angesichts der erwarteten Steigerungen einen Ausbau der Grenzübergänge samt der Zufahrtsstraßen. Andernfalls drohten dort Engpässe. Karl-Heinz Boßan vom Frankfurter Institut für umweltorientierte Logistik sagte, die Verkehrsprognose sei Beleg dafür, dass die A 12 Berlin-Frankfurt als wichtigste Ost-West-Trasse sechsspurig ausgebaut werden müsse. Röhling erläuterte, dass er für die Prognose die Fertigstellung der polnischen Autobahnen Frankfurt (Oder)-Warschau und Görlitz-Krakow zugrunde gelegt habe. ddp