Brandenburg: Brandenburg kommt ins Schwimmen
Staus und Sperrungen wegen Unwettern Berliner Open-Air-Bühnen trotzen dem Regen
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Potsdam/Berlin - Was von oben kommt, wirkt sich auch ganz unten aus: In Brandenburg bleiben die Schäden gering, aber das Wasser staut sich auf manchen Straßen. In Berlin war am Dienstag hingegen die U-Bahn vom Wetter betroffen. Ein Überblick über die Folgen, die teilweise noch einige Tage anhalten
ZUFAHRTSSTRASSEN ÜBERSCHWEMMT
Der Regen hat in Brandenburg zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt, allerdings musste – anders als in Berlin – nirgends der Ausnahmezustand ausgerufen werden. Heftig traf es am Dienstag das auch bei den Berlinern beliebte A10-Einkaufszentrum in Wildau. Dort konnte die Zufahrt über die Chausseestraße zwischen der Autobahnabfahrt und dem Kreisel nicht genutzt werden, weil die Chausseestraße unter Wasser stand. Die andere Zufahrtsstraße ist derzeit wegen Bauarbeiten gesperrt. Der Verkehr wurde über das Gewerbegebiet umgeleitet, wo sich alles staute. Auch auf der Bundesautobahn 10 bildete sich ein langer Rückstau. In einem gleichfalls im Gewerbegebiet gelegenen Pflanzen-Center stand das Wasser bis zu 30 Zentimeter hoch, wie ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle in Cottbus sagte.
EINIGE WETTEREINSÄTZE
Ansonsten habe es im Bereich der Leitstelle Cottbus, zu dem die Landkreise Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und die Stadt Cottbus gehören, nur etwa zwei Dutzend wetterbedingte Einsätze gegeben. Meistens ging es um vollgelaufene Keller oder umgestürzte Bäume. Die Feuerwehrleitstelle Potsdam verzeichnete nach Angaben einer Sprecherin 15 Einsätze im Havelland, drei in der Ostprignitz und einen in der Prignitz. Auch in Ost- und Westbrandenburg hielten sich die Feuerwehreinsätze und Schäden in Grenzen. Menschen wurden nicht verletzt. In das kürzlich von Starkregenfällen besonders betroffene Dorf Leegebruch hatte die Feuerwehr noch am Montagabend vorsorglich Sandsäcke fahren lassen. Sie mussten aber nicht benutzt werden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Anwohner haben sich vielfach selbst geholfen. Der Bauhof der Gemeinde steht in Bereitschaft, weil in der Nacht neue Niederschläge erwartet wurden.
U-BAHN LAHMGELEGT
In Berlin hat der Regen am Dienstag mal wieder U-Bahn-Linien lahmgelegt. Weil vermutlich durch einen Entlüftungsschacht Wasser auf die Stromschiene gelangt war, gab es am frühen Morgen im Bereich Wittenbergplatz einen Kurzschluss. Bis ein defektes Teil ersetzt werden konnte, war der Verkehr auf den Linien U1 und U3 teilweise unterbrochen. Zwischen 7.30 Uhr und 11.25 Uhr fuhren auf Teilen der Linien keine Züge. Anders als bei früheren Regenstürzen wurden dieses Mal aber keine Bahnhöfe oder Bahnsteige überschwemmt. Die Straßenbahn lässt sich vom Regen nicht beeindrucken. Sie kann auch auf überschwemmten Schienen fahren. Der Grund: „Die Motoren sind vollständig abgedichtet“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Die S-Bahn meldete zwar wieder übliche Defekte, kam aber gut durch den Regen.
SCHLOSSPARK GESCHLOSSEN
Weil Wege überschwemmt und unterspült sind, wurde der Schlossgarten Charlottenburg am Dienstag geschlossen, das teilte der Sprecher der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten mit. Außerdem bestehe aufgrund des feuchten Bodens auch die Gefahr, dass Bäume umkippen könnten. Auch das Belvedere und das Mausoleum im Park sind zu. Das Schloss und der neue Pavillon können besichtigt werden. Geplant ist, den Park an diesem Mittwoch wieder zu öffnen.
OPEN AIR MIT REGENSCHIRM
Ob sie nass werden oder nicht, die Fans von Robbie Williams? Am Dienstag stand der erste Auftritt des Pop-Stars in der Waldbühne an, am heutigen Mittwochabend der zweite. Eine Absage wegen des Wetters müsse zumindest nicht befürchtet werden, sagte ein Sprecher des Veranstalters. „Regen ist in Berlin kein Grund, eine Open-Air-Veranstaltung abzusagen.“ Da müsse es schon stürmen, hageln und gewittern auf einmal. Regenschirme dürfen Besucher übrigens mitnehmen – aber nur Taschenschirme. Die Stabilität der Zuschauerränge werde regelmäßig von Statikern überprüft. Rutschende Hänge oder Unterspülungen seien auch bei starkem Dauerregen nicht zu befürchten. Die Besucher sollten sich einfach passend anziehen. Mitte Juli gaben sich schon U2 bei Regen im Olympiastadion die Ehre. Sänger Bono heiterte die Besucher auf, indem er „Singing in the Rain“ anstimmte.
FREILUFT-KINOS MACHEN WEITER
Der Zuspruch bei den Freiluftkinos ist genauso wechselhaft wie das Wetter. Ja, es kämen weniger Besucher bei Regen, sagt Arne Höhne, einer der Betreiber der Freiluftkinos Friedrichshain, Kreuzberg und Rehberge. Das Geschäft laufe trotzdem gut. Mal kämen 150, mal 300 Gäste, die Zahlen seien unterschiedlich. Beispielsweise wurden für den kommenden Donnerstag nach seinen Angaben bereits 800 Tickets fürs Freiluftkino Friedrichshain verkauft. Dann steht nämlich die „European Outdoor Film Tour“ an.M. Berger,
S. Dassler, K. Kurpjuweit, Y. Güllü
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