Brandenburg: Brandenburg soll anders um Touristen werben Wirtschaftsminister: Als Reiseziel immer beliebter
Potsdam - Die Tourismusbranche in Brandenburg muss nach Ansicht von Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) ihre Vermarktungskonzepte überdenken. Statt allein für sich zu werben sollten ganze Regionen und einzelne Anbietergruppen zusammen agieren, sagte Junghanns in Potsdam.
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Potsdam - Die Tourismusbranche in Brandenburg muss nach Ansicht von Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) ihre Vermarktungskonzepte überdenken. Statt allein für sich zu werben sollten ganze Regionen und einzelne Anbietergruppen zusammen agieren, sagte Junghanns in Potsdam. Der Minister hatte gestern die neuesten Tourismusdaten für das Land vorgelegt. Demnach wächst die Tourismusbranche im Land weiter. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres seien etwa 1,9 Millionen Gäste ins Land gekommen – ein Plus von 2,4 Prozent. Wie das Wirtschaftsministerium weiter mitteilte, ist die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Herbergen und auf Campingplätzen im Vergleich zu 2003 um 0,7 Prozent auf 5,4 Millionen gestiegen. Aus der Sicht von Junghanns belegen die Zahlen, dass das Reiseland Brandenburg zu einer „immer gefragteren Adresse wird“. Um das gute Ergebnis weiter auszubauen, sollte die Vermarktung künftig stärker themenorientiert gestaltet werden. Wasser-, Radwander- und Kulturtourismus seien bereits gut platziert. Ebenso wichtig seien aber auch touristische Angebote zum Beispiel für Gesundheit, Wellness oder Reiten. Der Blick müsse über die regionale Betrachtung hinaus stärker auf solche Kompetenzfelder gelenkt werden. „Damit erreichen wir mehr Aufmerksamkeit bei potenziellen Kunden auch außerhalb Deutschlands“, unterstrich der Minister. Er schloss sich damit einer Forderung des Ostdeutschen Sparkassenverbandes an. Der hatte jüngst gefordert, kleinere und unbekannte Regionen sollten sich gemeinsam und themenbezogen vermarkten. „Es sollte weniger auf im Ausland gänzlich unbekannte regionale Besonderheiten verwiesen werden, sondern mehr auf emotionale Aspekte wie Themen, Persönlichkeiten und geschichtliche Ereignisse“, so der Sparkassenverband. Er forderte: „Weniger Teltower Rübchen – mehr Historie.“ Die Sparkassen hatten außerdem darauf verwiesen, dass nur 5,6 Prozent der Übernachtungen in Brandenburg im Vorjahr von ausländischen Besuchern gebucht wurden. Gesamtdeutsch lag der Durchschnitt bei 12,2 Prozent, in Westdeutschland gar bei 14 Prozent. Allein Regionen wie Potsdam und der Spreewald haben laut Sparkassenverband „ausreichende Potenziale als eigenständige Touristenziele“. In der Werbung im Ausland solle sich das Land Brandenburg darauf konzentrieren. Laut Wirtschaftsministerium konnte die Stadt Potsdam in den ersten sieben Monaten des Jahres zwar einen Anstieg der Besucherzahlen um 3,1 Prozent auf knapp 160 000 verzeichnen. Dafür gingen aber die Übernachtungen auf 372 530 zurück (-1,4 Prozent). Allerdings bewege sich Potsdam auf einem sehr hohen Niveau, was die Touristenzahlen angehe, erklärte das Wirtschaftsministerium. In der Landeshauptstadt blieben die Touristen im Durchschnitt 2,3 Tage. Am stärksten wuchs der Besucherstrom mit 10,2 Prozent in der touristisch bisher eher unterentwickelten Prignitz. Es folgen das Oder-Spree-Seengebiet (7,1 Prozent) und Märkisch-Oderland (4,9). Die meisten Übernachtungen verbuchte mit 633 104 der Spreewald. PNN
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