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Viele Flüchtlingskinder werden in sogenannten "Willkommensklassen" beschult.

© dpa

Flüchtlingskinder: Brandenburg stellt 340 neue Lehrer ein

Rund 4000 minderjährige Flüchtlinge sind Angaben des Landes zufolge bislang in Brandenburg angekommen. Mit weiteren 4000 rechnet das Land für das kommende Jahr. Mit der Einstellung neuer Lehrer soll nun deren Beschulung gesichert werden.

Von Matthias Matern

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Potsdam - Brandenburg wird knapp 340 Lehrer zur Beschulung von Flüchtlingskindern einstellen. Dadurch soll vermieden werden, dass regulärer Unterricht ausfallen muss, sagte Landesbildungsminister Günter Baaske (SPD) am Montag in Potsdam. Demnach kamen bis Ende September rund 32 000 Flüchtlinge in die Mark, davon 4000 unter 18 Jahren. Der Großteil von ihnen ist im Schulkind-Alter.

Baaske: Brandenburg hat ein gutes System gefunden

Baaske betonte, auch wenn deren Zahl im kommenden Jahr auf 8000 steige, sei das „noch keine Größenordnung, die uns total umwerfen muss“. Brandenburg habe ein gutes System gefunden, das funktioniere und auch noch „eine Weile tragen“ werde. „Ich denke, dass es uns gelingt, die Leute so zu integrieren, dass sie Spaß an diesem Deutschland haben.“

Demnach bekommen Flüchtlingskinder bereits in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen Unterricht in Deutsch, Kunst oder Musik. Dafür stehen derzeit zehn Lehrer zur Verfügung, im nächsten Jahr sollen es 22 sein. Nach der Verteilung auf die Kommunen kommen die Kinder in eine von derzeit 470 Vorbereitungsgruppen oder Förderkurse an Regelschulen. Auf Vorbereitungskurse setzt das Ministerium auch bei der Berufsausbildung. In diesen soll neben Unterricht in Deutsch und politischer Bildung auch Berufsorientierung gegeben werden.

Minister setzt bei Unterbringung von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen auf Pflegefamilien

Probleme sieht Baaske bei der Betreuung von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen. Ihre Zahl werde in absehbarer Zeit auf über 1000 ansteigen. Durch ein neues Bundesgesetz werden laut Ministerium zudem die Kosten pro Jugendlichem um rund 7000 Euro auf mindestens 30 000 Euro im Jahr steigen. Bei der Unterbringung setze er daher auch auf Pflegefamilien, sagte Baaske. Die unbegleiteten Jugendlichen könnten ein Vorbild dafür sein, „was man erreichen kann, wenn man es will“, betonte der Minister. epd

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