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Brandenburg: Brandenburger wollen das persönliche Gespräch Umfrage: Internet spielt nur geringe Rolle

Potsdam - Viele Bürger scheuen sich immer noch vor Verwaltungsakten im Internet. Nach einer Umfrage spielt das Netz im Kontakt mit den Behörden im Alltag der Brandenburger bisher nur eine geringe Rolle.

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Potsdam - Viele Bürger scheuen sich immer noch vor Verwaltungsakten im Internet. Nach einer Umfrage spielt das Netz im Kontakt mit den Behörden im Alltag der Brandenburger bisher nur eine geringe Rolle. Die meisten Leistungen des öffentlichen Dienstes würden durch persönliches Erscheinen oder per Post und Telefon erledigt, heißt es in der Untersuchung, die am Freitag im Potsdamer Landtag vorgestellt wurde.

Danach steigt die Zufriedenheit der Bürger mit der örtlichen Nähe der Verwaltung: Gemeinde- und Amtsverwaltungen bekommen deutlich bessere Noten als Behörden und Ämter der Kreise sowie des Landes. Unter den Wünschen der Befragten rangieren die nach mehr Bürgernähe, besseren Straßen und kürzeren Bearbeitungszeiten ganz oben.

Mit der vom Landtag in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage des Berliner Meinungsforschungsinstituts INFO GmbH beschäftigte sich am Freitag die Enquetekommission zu künftigen Kommunalstrukturen. Für die Analyse wurden nach Institutsangaben vom 12. bis 26. März 1008 Bürger ab 16 Jahren befragt. Die 14-köpfige Kommission soll die Ergebnisse vergangener Reformen zu Ämtern, Landkreisen und Gemeinden untersuchen, um daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Hauptziel ist eine bürgernahe Verwaltung, die unter dem Druck sinkender Einwohnerzahlen Bestand hat. Die Gemeindeverwaltung beanspruchen die Bürger laut Umfrage vor allem für Leistungen im Personenstands-, Pass- und Meldewesen. Andere Anliegen wie Kinderbetreuung und öffentliche Ordnung sind nachrangig. Mit ihrer jeweiligen Kreisverwaltung haben es die Einwohner hauptsächlich in Führerschein-, Sozial-, Bau- und Umweltangelegenheiten zu tun. Die Landesverwaltung wiederum ist im Wesentlichen für Steuersachen zuständig. Die Befragten meinen, am ehesten Verwaltungsentscheidungen auf Gemeindeebene beeinflussen zu können. Insgesamt halten sie jedoch ihre Einwirkungsmöglichkeiten für gering.

In kreisangehörigen Gemeinden kritisieren die Bürger vorrangig Mängel bei den Verkehrswegen und beim Winterdienst sowie unzureichende Öffnungszeiten der Ämter. In den vier kreisfreien Städten werden vor allem Sauberkeit und Ordnung oder auch genügend Parkmöglichkeiten vermisst. Allgemein gelobt wurde der vorwiegend freundliche Umgangston von Verwaltungsmitarbeitern. Die Umfrage zeigt eine enge Verbundenheit der Brandenburger mit ihrer Heimatregion: Mehr als ein Viertel gaben an, seit ihrer Geburt in ihrem Wohnort zu leben, durchschnittlich sind es 27 Jahre. Ronald Bahlburg

Ronald Bahlburg

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