Die erste Kältetote?: Brandenburgerin erfriert nach Sturz ins Wasser
UPDATE. Nur eine Obduktion kann zweifelsfrei klären, ob es sich bei der tragisch verunglückten Frau in Brandenburg um die erste Kältetote dieses Winters in der Region handelt. Die 55-Jährige war im Kreis Oberhavel nach einem Bowlingabend mit Kollegen in einen Wassergraben gefallen.
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Leegebruch - Die Lagerarbeiterin hatte sich zwar noch aus dem Graben retten und 150 Meter kriechen können. Dann war sie, wie berichtet, jedoch vermutlich erfroren. Die Polizei wolle nun klären, ob Alkohol für den folgenreichen Sturz der 55-Jährigen verantwortlich war, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Eine Obduktion sei aber noch nicht angeordnet worden.
Die Frau hatte sich nach derzeitigen Erkenntnissen zuvor mit Kollegen zum Bowlen und einem anschließenden Essen getroffen. „Es muss noch geklärt werden, wann sie dort wegging.“ Ein Jäger fand die Leiche der Frau am Sonntag auf einem Feldweg zwischen Velten und Leegebruch. Hinweise auf eine mögliche Straftat gibt es nicht
Das Hoch Cooper lässt die Temperaturen in ganz Deutschland zum Ende der Woche weiter sinken – auf bis zu minus 17 Grad Celsius. „Dieser Wert wird spätestens in der Nacht zum Freitag erwartet“, sagte Meteorologe Karsten Kürbis vom privaten Wetterdienst MeteoGroup Deutschland. Auch am Tage kämen die Temperaturen trotz strahlenden Sonnenscheins nicht über minus sechs Grad hinaus. „Wegen eisigen Ostwinds besteht die Gefahr von Erfrierungen“, warnte er.
Am kältesten war es am Montag östlich des Harzes und in der Oberpfalz. Die Temperaturen sanken dort am Morgen auf minus 13 Grad Celsius, wie der Meteorologe Thomas Schumann vom Deutschen Wetterdienst sagte. Am wärmsten sei es mit null Grad am Oberrhein gewesen.
Nach knapp einer Woche Dauerfrost gefrieren die ersten Boddengewässer an der deutschen Ostseeküste. Mit Behinderungen für die Schifffahrt sei jedoch frühestens in zwei Wochen zu rechnen, sagte Jürgen Holfort vom Eisdienst des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock. In diesem Zusammenhang warnte die Polizei vor dem Betreten der Eisflächen. Die Eisschicht, die sich auf den Gewässern gebildet habe, sei noch nicht tragfähig, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei.
In der zweiten Wochenhälfte werde es überall in Deutschland noch kälter, kündigte Meteorologe Schumann an. Von der Ostseeküste über die Mittelgebirge bis nach Bayern lägen die Temperaturen dann deutlich unter minus zehn Grad. Am kältesten werde es mit bis zu minus 20 Grad im Nordosten Thüringens und in Bayern.
In Sachsen führte der Wintereinbruch zu einem Rückgang der Blutspenden. „Bei Eis und Schnee kommen immer weniger Menschen zur Blut- und Plasmaspende“, sagte Knud-Peter Krause, Medizinischer Vorstand des Blutspendedienstes Haema, der allein in Sachsen an zehn Standorten vertreten ist. dpa/dapd/PNN
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