Brandenburg: Brandenburgs Händler zu klein für BBI
Schönefeld - Von der Kauf- und Konsumfreude der jährlich erwarteten rund 22 Millionen Fluggäste am Großflughafen BBI in Schönefeld (Dahme-Spreewald) wird Brandenburg kaum profitieren. Nachdem bereits bei der Vergabe der Gastronomieflächen im vergangenen Jahr kein märkischer Anbieter zum Zug kam, wird das Land auch im Service- und Einzelhandelsbereich im Terminal nur marginal vertreten sein.
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Schönefeld - Von der Kauf- und Konsumfreude der jährlich erwarteten rund 22 Millionen Fluggäste am Großflughafen BBI in Schönefeld (Dahme-Spreewald) wird Brandenburg kaum profitieren. Nachdem bereits bei der Vergabe der Gastronomieflächen im vergangenen Jahr kein märkischer Anbieter zum Zug kam, wird das Land auch im Service- und Einzelhandelsbereich im Terminal nur marginal vertreten sein. Zwar werden, wie berichtet, rund ein Viertel der künftigen Mieter auf den insgesamt 69 Einzelhandelsflächen des Flughafens Produkte aus der Region Berlin-Brandenburg zum Kauf anbieten. Doch nur drei Anbieter kommen auch aus Brandenburg. Neben dem Museumsshop der Preußischen Schlösser und Gärten sind das der Lausitzer Schokoladehersteller Felicitas und ein Geschäft mit Spreewald-Spezialitäten.
Günter Pätz, stellvertretender Geschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg, ist dennoch zufrieden: „Wir sind froh, dass sich überhaupt Mieter aus Brandenburg gefunden haben, die das Risiko eingehen wollen.“ Für die überwiegend kleinen Anbieter aus Brandenburg seien die geforderten Mieten im Terminal oft zu hoch und die Dauer der Mietverträge mit einem wirtschaftlichen Risiko verbunden, mein Pätz. Anders als etwa am Berliner Hauptbahnhof, der mitten in einem touristischen Gebiet liege, sei das Geschäft am Flughafen nur schwer abzuschätzen. „Die Zahl der Fluggäste beruht bislang nur auf Schätzungen“, verdeutlicht der Verbands-Geschäftsführer.
Flughafen-Sprecher Ralf Kunkel glaubt zudem, dass vor allem kleinere Händler mit den hohen Anforderungen des Geschäftsbetriebs im Terminal überfordert gewesen wären. „Das ist ein ganz spezielles Geschäft. Die Läden haben in der Regel rund um die Uhr 365 Tage im Jahr geöffnet.“ Dass überhaupt Händler aus Brandenburg im Einzelhandelsbereich vertreten sind, sei nicht zuletzt ein Verdienst der Industrie- und Handelskammer Cottbus (IHK), die sich „sehr stark für die regionale Wirtschaft eingesetzt hat“, so Kunkel. Zwei von drei brandenburgischen Anbietern im Terminal stammen aus dem Bereich der Kammer Cottbus.
Um Mittelständler auf den Verkauf am Flughafen vorzubereiten, hatte die IHK-Cottbus extra ein Qualifizierungsprogramm „Fit für den Flughafen BBI“ aufgelegt. Auf diesem Weg seien 15 Anbieter auf das europaweite Auswahlverfahren vorbereitet worden, berichtet der Geschäftsführer der IHK-Cottbus, Wolfgang Krüger. „Wir haben den anderen zwei Kammern im Land angeboten, sich ebenfalls zu beteiligen. Das wurde aber abgelehnt“, sagt Krüger.
Auch die IHK-Potsdam hat eigenen Angaben zufolge potenzielle Mieter zu Informationsveranstaltungen eingeladen. Zum ersten Treffen seien rund 50 Einzelhändler erscheinen, sagt Sprecher Detlef Gottschling. Später habe sich ein harter Kern von etwa 20 Interessenten herauskristallisiert. „Wie viele sich davon beworben haben, können wir aber nicht sagen“, so Gottschling. Matthias Matern
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