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Brandenburg: Brandenburgs Stadtwerkechef verhaftet Schwarz bereicherte sich stärker als gedacht

Brandenburg/Havel - Der Ex–Geschäftsführer der Stadtwerke Brandenburg an der Havel, Wolfgang Michael Schwarz, hat sich weit stärker auf Kosten des städtischen Eigenbetriebs bereichert, als bisher bekannt. „Bislang sind wir von 70 bis 80 000 Euro ausgegangenen, die sich Schwarz in die eigene Tasche geschanzt hat.

Von Matthias Matern

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Brandenburg/Havel - Der Ex–Geschäftsführer der Stadtwerke Brandenburg an der Havel, Wolfgang Michael Schwarz, hat sich weit stärker auf Kosten des städtischen Eigenbetriebs bereichert, als bisher bekannt. „Bislang sind wir von 70 bis 80 000 Euro ausgegangenen, die sich Schwarz in die eigene Tasche geschanzt hat. Nach neuesten Erkenntnissen sind es aber wohl vielmehr um die 280 000 Euro“, sagte Oberstaatsanwalt Frank Winter von der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Korruption in Neuruppin am gestrigen Mittwoch den PNN. Diese und weitere Erkenntnisse aus einem privaten Lebensumfeld haben dazu geführt, dass Schwarz, gegen den seit dem Frühsommer wegen Korruptionsverdacht ermittelt wird, jetzt in Untersuchungshaft sitzt. „Am Dienstag wurde Herr Schwarz bei sich zu Hause verhaftet. Es bestand Fluchtgefahr“, bestätigte Fred Winter.

Wie berichtet wird Schwarz vorgeworfen, sich mithilfe Dritter und einem System aus Scheinrechnungen zahlreiche Dienstleistungen, Sachwerte und Bargeld auf Kosten der Stadtwerke, deren Geschäftsführer er seit 2006 war, erschlichen zu haben. So soll er Arbeiten an seinem Privathaus in Rathenow (Havelland) als Dienstleistung für die Stadtwerke abgerechnet haben. Ferner soll sich Schwarz über fingierte Rechnungen teure Jagdausrüstungen beschafft und zusammen mit einem Mineralölhändler, gegen den ebenfalls ermittelt wird, Heizöl, das als Reserve für ein Gasheizkraftwerk gedacht war, zu seinen Gunsten verkauft haben.

Aufgeflogen waren die Machenschaften im Frühsommer nach einem anonymen Hinweis an den Co-Geschäftsführer des Unternehmens, den kaufmännischen Stadtwerke-Chef Uwe Müller. Daraufhin war Schwarz kurzerhand freigestellt worden, ebenso der Geschäftsführer der Stadtwerketochter Brandenburger Dienstleistungen GmbH (BDL), Lars Büchner. „Wir gehen von einem derzeitigen strafrelevanten Schaden in Höhe von 1,1 Millionen Euro aus“, sagte Winter. Ermittelt werde insgesamt gegen mehr als zwölf Personen.

Eigentlich hätte Wolfgang Michael Schwarz bereits Mitte Oktober verhaftet werden sollen. Der Haftbefehl sei aber gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden, so Winter. Ein Antrag auf eine Entlassung auf Kaution liege bislang nicht vor. Möglicherweise wird Schwarz noch im Frühjahr der Prozess gemacht. Dann zumindest sollen die Ermittlungen abgeschlossen sein. „Wir peilen das erste Quartal an“, so Winter. Matthias Matern

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