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Früh übt sich. Sprachförderung soll im Kita-Alter besonders effektiv sein. Später können die Kinder so leichter lesen und schreiben lernen. Der Bund erweitert nun seine Förderung – in Brandenburg können 177 Kitas davon profitieren.

© Monika Skolimowska/dpa

Brandenburg: Bund fördert 177 Sprachkitas in Brandenburg

Um sprachliche Defizite von Kindern früh zu beheben, fördert der Bund sogenannte Sprachkitas. Dem Pädagogenverband Brandenburg genügt das nicht, er fordert weitere Förderprogramme

Stand:

Potsdam  - Im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Sprachkitas“ erhalten insgesamt 177 Einrichtungen in Brandenburg eine zusätzliche halbe Fachkraftstelle für die Vermittlung von Sprache. Wie eine Sprecherin des Bundesbildungsministeriums in Berlin mitteilt, erhielten bereits im vergangenen Jahr 97 Brandenburger Kitas eine zusätzliche Fachkraft. Dies geschah im Rahmen einer ersten Förderwelle des Programms, bei der von 2016 bis 2019 bundesweit 400 Millionen Euro in die sprachliche Entwicklung von Kita-Kindern fließen.

„Die zusätzlichen Fachkräfte werden mit einer jährlichen Pauschale von 25 000 Euro gefördert“, erläuterte die Sprecherin. Zudem würden jährlich 32 000 Euro in eine Fachberatung fließen. Das Budget für die zweite Welle sei nun doppelt so hoch, sodass insgesamt bundesweit bis zu 7000 zusätzliche halbe Fachkraftstellen in Kitas und in der Fachberatung gefördert werden könnten.

15 der 97 Einrichtungen aus der ersten Förderwelle erhalten der Sprecherin zufolge die doppelte Förderung in Form einer zweiten halben Fachkraftstelle. Sie verfügten mit jeweils mehr als 160 Kindern über einen besonders hohen Betreuungsbedarf. In der zweiten Förderwelle erhielten vier von weiteren 80 Einrichtungen die doppelte Förderung. Weitere halbe Stellen befänden sich im Antragsverfahren, so die Sprecherin. Dies soll bis Ende August 2017 abgeschlossen sein.

Eine der 97 Einrichtungen aus der ersten Förderungswelle ist die Kita Gänseburg in Putlitz (Prignitz). „Wir hatten im Juli 2015 eine Interessenbekundung eingeschickt“, sagte Leiterin Ines Müller. Bedingung dafür sei eine Mindestzahl von 40 betreuten Kindern gewesen. Damit das Programm in der Kita nachhaltig wirke, müsse das Team bereit sein, an den Inhalten gemeinsam mit der zusätzlichen Fachkraft zu arbeiten und sich für eine Weiterentwicklung öffnen. „Im Mittelpunkt stehen für uns dabei die alltagsintegrierte Sprachförderung und die damit verbundene Zusammenarbeit mit Familien und die inklusive Bildung“, sagte Müller. In der Kita Gänseburg nehme die deutsche Sprache den Hauptanteil ein. Zudem biete die Kita ein spielerisches Englisch für alle Kinder ab vier Jahren an.

„Meiner Meinung nach ist das ein möglicher Weg, die Sprachvermittlung zu unterstützen“, beurteilte der Präsident des brandenburgischen Pädagogenverbands, Hartmut Stäker, das Förderprogramm. Die Sprachförderung sei besonders im Kita-Alter effektiv. Allerdings mahnte er auch, dass Sprache eben nicht alles ist. „Das Programm fördert die Sprachentwicklung und hilft dadurch beim Erlernen des Lesens und Schreibens“, sagt er. Es fehle jedoch ein gleiches Programm für die Förderung der motorischen Entwicklung oder der Entwicklung der Konzentrationsfähigkeit. Christian Bark

Christian Bark

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