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Zwei Inseln im Scharmützelsee in Brandenburg wurden versteigert. Die Mindestgebote wurde deutlich übertroffen.

© Patrick Pleul/dpa

Scharmützelsee in Brandenburg: BUND: Inselverkauf höhlt Stopp der Seenprivatisierung aus

Zwei Inseln im Scharmützelsee wurden an einen privaten Bieter verkauft. Naturschützer befürchten, dass dadurch der Brandenburger Stopp von Seenprivatisierungen ausgehöhlt wird.

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Potsdam/Bad Saarow - Der Verkauf von zwei Inseln im Scharmützelsee höhlt nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Natur (BUND) die Brandenburger Praxis des Stopps von Seenprivatisierungen aus. Es könne nicht sein, dass Naturschutzverbände sich an Versteigerungen beteiligen müssten, um eine Privatisierung von wertvollen Naturschutzflächen zu verhindern, unterstrich BUND-Landeschef Carsten Preuß am Dienstag. "Es ist Aufgabe der öffentlichen Hand, solche Flächen dauerhaft für den Naturschutz zu sichern", betonte er. In der vergangenen Woche ließ der Bund die Inseln "Kleines und Großes Werl" zum Preis von insgesamt 168 000 Euro versteigern.

In den vergangenen Jahren hatte Brandenburg vom Bund insgesamt 186 Seen übernommen. Dafür zahlte das Land 6,8 Millionen Euro, um den öffentlichen Zugang zu den Gewässern zu erhalten. Der Scharmützelsee war aber nicht Teil der Seenpakete. Er sollte im Bundesbesitz verbleiben, da er Bestandteil der gut 33 Kilometer langen Bundeswasserstraße Storkower Gewässer ist.

Inseln dürfen bislang nicht bebaut werden

Der "Kleine Werl" ist Schlaf- und Brutplatz von 350 Kormoran-Brutpaaren, und damit einem Viertel des Brandenburgischen Kormoranbestandes. Die Inseln dürfen bislang nicht bebaut werden. "Aber was in Zukunft zu erwarten ist, lässt sich derzeit nicht abschätzen", klagte Preuß. (dpa)

Georg-Stefan Russew

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