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Militärrabbiner Shlomo Afanasev trägt einen Tallit, den jüdischen Gebetsmantel, bei seiner Rede nach seiner Amtseinführung als orthodoxer Militärrabbiner der Jüdischen Militärseelsorge für Berlin und Brandenbur in der Henning-von-Tresckow-Kaserne.

© dpa/Carsten Koall

Bundeswehr in Brandenburg: Erster orthodoxer Militärrabbiner tritt seinen Dienst an

Shlomo Afanasev begleitet künftig Soldaten seelsorgerisch – auch bei Auslandseinsätzen. Was sind seine Aufgaben?

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Die Bundeswehr in Berlin und Brandenburg wird künftig von einem orthodoxen Militärrabbiner begleitet. Shlomo Afanasev wurde am Dienstag im Operativen Führungskommando in Schwielowsee feierlich in sein Amt eingeführt. Er sei der erste orthodoxe Rabbiner bei der Bundeswehr, sagte eine Sprecherin der Bundeswehr. Es gebe allerdings bereits einen liberalen Rabbiner.

Eine Kernaufgabe Afanasevs wird künftig die Seelsorge der Soldaten sein. Er sei nicht nur für jüdische Soldaten zuständig, sagte Afanasev. Es gehe darum, den Soldaten in schwierigen Situationen ein offenes Ohr zu schenken. Ab dem kommenden Jahr werde er deshalb auch bei Auslandseinsätzen dabei sein. Der Reiz bestehe darin, einer der ersten Militärrabbiner zu sein. „Wenn ich in eine Kaserne komme, bin ich häufig der erste Jude, den die Soldaten gesehen haben.“

In Deutschland gibt es sieben Militärrabbiner. Grundlage der jüdischen Militärseelsorge ist ein Staatsvertrag von 2019 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Zentralrat der Juden. Es gehe um die Sichtbarkeit der Juden und die Verwurzelung jüdischen Lebens in einer zentralen Einrichtung Deutschlands, sagte Mark Dainow, Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland. (dpa)

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