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Luckenwalde: Bürgermeisterin entlässt Praktikantin mit Kopftuch
Einen Tag lang durfte eine Palästinenserin im Rahmen eines Flüchtlingsprojekts im Luckenwalder Rathaus arbeiten. Dann warf die SPD-Bürgermeisterin die 48-Jährige raus - weil sie ihr Kopftuch nicht ablegen wollte.
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Luckenwalde - Einer palästinensischen Praktikantin ist nach Angaben des CDU-Landtagsabgeordneten Sven Petke im Rathaus von Luckenwalde (Teltow-Fläming) gekündigt worden, weil sie ein Kopftuch trug. "Es gibt für diese Entscheidung der Bürgermeisterin keine rechtliche Grundlage", sagte Petke am Mittwoch.
Das Bundesverfassungsgericht habe geurteilt, dass persönliche Glaubensbekenntnisse etwa mit einer bestimmten Kleidung nicht zu beanstanden sind, sagte der CDU-Politiker, der in Luckenwalde wohnt. Zuerst hatte die Märkische Allgemeine über den Fall berichtet.
Geplantes sechswöchiges Praktikum endet nach einem Tag
Laut Petke hatte die 48-jährige Palästinenserin im Rahmen des Projekts "Perspektiven für Flüchtlinge" ein sechswöchiges Praktikum begonnen. Bereits nach einem Tag habe ihr Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide (SPD) gekündigt, weil die Palästinenserin ihr Kopftuch nicht ablegen wollte.
Von der Bürgermeisterin war keine Stellungnahme zu erhalten. Der Zeitung sagte sie, in der Verwaltung herrsche der Grundsatz strikter Neutralität. Auch Kreuze in Amtsstuben seien verboten.
Zuspruch für den Rauswurf
Petke vermutet hinter dem Rauswurf politische Motive der SPD-Bürgermeisterin. "Kommendes Jahr ist in Luckenwalde Bürgermeisterwahl und in den sozialen Netzwerken kommt viel Zuspruch für den Rauswurf", meinte der Landtagsabgeordnete.
Beifall kam auch sogleich von der AfD. "Wenn das Kreuz in den Räumen des Rathauses nicht zulässig ist, dann darf es auch keine Extrawürste für Muslime geben", betonte der AfD-Landtagsabgeordnete Thomas Jung. "Die Bürgermeisterin verdient daher für ihre unbequeme Entscheidung Respekt und keine Schelte."
Klaus Peters
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