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Brandenburg: BVG prüft Verzicht auf Buskontrollen Fahrer erneut gebissen und bespuckt

Berlin - Erneut sind in der Nacht zu Mittwoch Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe BVG attackiert worden. In einer Straßenbahn der Linie 68 (Alt-Schmöckwitz–Köpenick) wurde ein Fahrer von einem Unbekannten geschlagen und bei einer Rangelei in den Finger gebissen.

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Berlin - Erneut sind in der Nacht zu Mittwoch Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe BVG attackiert worden. In einer Straßenbahn der Linie 68 (Alt-Schmöckwitz–Köpenick) wurde ein Fahrer von einem Unbekannten geschlagen und bei einer Rangelei in den Finger gebissen. Der 44-jährige BVG-Mitarbeiter hatte den Mann gegen 23 Uhr an der Haltestelle Rathaus Köpenick zur Rede gestellt, weil dieser den Fuß so in die Tür gestellt hatte, dass diese sich nicht schließen ließ. In einem Bus der Linie M 29 (Grunewald–Hermannplatz) hatte ein Jugendlicher gegen 23 Uhr im Oberdeck lautstark Fahrgäste beleidigt, woraufhin der Fahrer über seinen Knopf Alarm auslöste, um die Polizei zu verständigen. An der Haltestelle An der Urania beleidigte und bespuckte der Unbekannte den 46-jährigen Fahrer und verließ den Bus.

Die BVG will solche Vorfälle nicht mehr kommentieren. Intern hieß es aber, die Mitarbeiter hätten sich richtig verhalten. Die Fahrer seien „tief gekränkt“, weil der SDP-Abgeordnete Thomas Kleineidam ihnen vorgeworfen hat, etwa 30 Prozent der Übergriffe seien auf „Provokationen“ der Mitarbeiter zurückzuführen. Inzwischen relativiert der Abgeordnete seine Äußerungen. Die Busfahrer machten einen „schwierigen Job“, der auch zum Aufbau von Aggressionen führen könne. Um damit umzugehen, sollten die Fahrer geschult werden. Dies erfolge aber vor allem bei dem Tochterunternehmen Berlin Transport (BT) nur sporadisch, bei den Mitarbeitern der privaten Unternehmen, die im Auftrag der BVG fahren, gar nicht.

Bis zum Jahresende hätten alle 2540 Busfahrer der BVG ein solches Deeskalationstraining absolviert, entgegnete Unternehmenssprecherin Petra Reetz. Von den rund 1500 Busfahrern der Berlin Transport seien 40 Prozent geschult worden. Der Anteil sei relativ niedrig, weil es im Tochterunternehmen eine hohe Fluktuation gebe und auch bereits geschulte Mitarbeiter die BT schon wieder verlassen hätten oder zur BVG gewechselt seien.

In den Schulungen, die jeweils einen Tag dauern, schlüpften die Fahrer auch in die Rolle von Fahrgästen, wie sie es aus ihrer Erfahrung kennen. Zudem wird versucht zu vermitteln, dass auch Fahrgäste nicht immer „ihren besten Tag“ haben können, sagte Reetz. Die BVG sei derzeit dabei, die Übergriffe auszuwerten. Vor allem wolle man feststellen, wo sie stattgefunden haben – am Fahrerplatz oder irgendwo im Fahrzeug. Auch der Anlass von Gewalttätigkeiten werde ermittelt; ob es zum Beispiel um Streit bei der Kontrolle, bei der Mitnahme eines Hundes ohne Maulkorb oder um mitgeführtes Essen gegangen ist. Sollte sich herausstellen, dass es die meisten Konflikte um die Kontrolle von Fahrscheinen gibt, werde man andere Lösungen suchen, kündigte Reetz an. Offenbar wird auch der Verzicht auf Fahrscheinkontrollen in Bussen in Erwägung gezogen. K.K./TS

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