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Brandenburg: BVG-Tarifstreit: Neuer Streik möglich Verschärfung im Streit bei Verkehrsbetrieben

Berlin - Der Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat sich überraschend wieder verschärft. Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi forderte die Arbeitgeber gestern in einem Brief „ultimativ“ zu sofortigen weiteren Verhandlungen am heutigen Freitag oder am Sonnabend auf – was diese postwendend ablehnten.

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Berlin - Der Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat sich überraschend wieder verschärft. Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi forderte die Arbeitgeber gestern in einem Brief „ultimativ“ zu sofortigen weiteren Verhandlungen am heutigen Freitag oder am Sonnabend auf – was diese postwendend ablehnten. Nach ihrem ergebnislosen Treffen am vergangenen Mittwoch hatten sich die Verhandlungsführer beider Seiten erst wieder für den 3. April verabredet. Doch Verdi fällt es offenbar zunehmend schwer, den Unmut vieler BVG-Beschäftigter über die harte Haltung der Arbeitgeberseite in Zaum zu halten. Ein erneuter Streik wird in Gewerkschaftskreisen nicht ausgeschlossen.

In „explosiver Stimmung“, berichtete Verdi-Landeschefin Susanne Stumpenhusen, durchkreuzte die Große Tarifkommission bei ihrer gestrigen Sitzung den verabredeten Verhandlungsfahrplan. Die Kommission, der etwa fünfzig BVG-Vertrauensleute angehören, ist das höchste Entscheidungsgremium auf Arbeitnehmerseite. Als die Verdi-Verhandlungsführer der Kommission über die letzte Zusammenkunft beider Seiten berichteten, sei die Stimmung „so gereizt gewesen, dass selbst wilde Streiks denkbar sind“, sagte Stumpenhusen. „Die Kollegen wollen endlich mehr Butter auf die Stulle – und sich nicht länger durch Zahlenspiele hinhalten lassen.“

„Wir geben uns Mühe, dass der Streit nicht eskaliert“, betonte die Verdi-Chefin. Zugleich appellierte sie an die Arbeitgeber, einem vorgezogenen Treffen zuzustimmen. Doch diese zeigen die kalte Schulter. Man brauche mehr Zeit für weitere Modellrechnungen, heißt es. Außerdem sei das Gespräch am Mittwoch durchaus „konstruktiv“ gewesen. Falls die Arbeitgeber hart bleiben, will die Tarifkommission am Wochenende über ihr weiteres Vorgehen beraten. Die Streikdrohung steht weiter im Raum. CS

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