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Protest gegen Kürzungen an Freien Schulen: Campen gegen's Kürzen
Am Potsdamer Brauhausberg haben zu Füßen des Landtages Eltern mit einem Aufbau eines Protestcamps begonnen: Sie wollen bis Mitte Dezember ausharren, dann wollen SPD und Linke im Landtag die Kürzungspläne für die Freien Schulen im Land beschließen
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Potsdam - Vor dem brandenburgischen Landtag sind am Montag Eltern von Schülern Freier Schulen zu einem ungewöhnlichen Arbeitseinsatz angerückt. Am Potsdamer Brauhausberg auf der Freifläche vor dem "Minsk" haben sie mit dem Aufbau eines Protestcamps begonnen. Mehrere Baucontainer und ein Indianerzelt sollen hier bis Mitte Dezember, wenn im Parlament die Entscheidung über die Kürzungen im Brandenburgischen Bildungssystem anstehen, rund um die Uhr besetzt bleiben.
Mit Theaterstücken, Musikauftritten und politischen Debatten in dem Zeltlager soll die rot-rote Regierungskoalition zum Umdenken bewegt werden, sagte Axel Kalhorn, einer der Initiatoren des Protestcamps. „Wir müssen den Druck erhöhen“, erklärte Kalhorn. Gemeinsam mit anderen Eltern aus Angermünde hatte er vor elf Jahren in seinem Heimatort eine freie Schule gegründet. Die Eltern sind mit Krediten und Bürgschaften in Höhe von rund 500.000 Euro in Vorleistung gegangen, sagte Kalhorn. Würden die Kürzungen wie geplant umgesetzt, stünde die Schule vor dem Aus. „Das macht wütend und setzt zusätzliche Energie frei.“ Bis Mitte Dezember will der Familienvater gemeinsam mit anderen Eltern aus ganz Brandenburg vor dem Landtag campieren.
Wie berichtet soll das Bildungsressort im nächsten Jahr 24 Millionen Euro einsparen, davon knapp fünf Millionen allein bei den freien Schulen. Weitere Kürzungen sollen für die freien Träger bis zum Jahr 2014 folgen. tor
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