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Brandenburg: CDU: Kein Ministeramt für Junghanns

Wirtschaftsressort soll an Funck oder Ehler gehen / Junghanns als OB nach Frankfurt?

Von Matthias Matern

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Potsdam/Frankfurt (Oder) - Das Land Brandenburg wird nach der Landtagswahl Ende September in jedem Fall einen neuen Wirtschaftsminister bekommen. Auch bei einer Neuauflage der SPD/CDU-Koalition wird Amtsinhaber Ulrich Junghanns (CDU) nicht wieder Wirtschaftsminister werden. Aus der Parteiführung hieß es am Freitag in Potsdam: „Er weiß, dass er bei der Machtkonstellation nicht mehr zum Zuge kommen wird.“

Junghanns selbst erklärte in Frankfurt (Oder), er stehe auch nach der Wahl im Herbst für das Ministeramt bereit. Wenn die Voraussetzungen dafür stimmten und er gefragt werde, würde er gern weiterhin Wirtschaftsminister bleiben, sagte er am Freitag. Gleichzeitig betonte Junghanns allerdings, dass er „mit vollem Herzen überzeugter Frankfurter“ sei. Junghanns, der im Vorjahr nach monatelangem parteiinternen Streit den CDU-Vorsitz im Land abgegeben hatte, bewirbt sich nicht um ein Landtagsmandat.

In der Oderstadt war der Minister, der dort über Jahre Stadtverordneter und Vorsitzender der CDU-Fraktion war, Anfang der Woche als möglicher Kandidat für den Posten des Oberbürgermeisters genannt worden. Gewählt wird Anfang 2010. Aus Altersgründen kann Amtsinhaber Martin Patzelt (CDU) nicht mehr antreten. Junghanns hatte bei den Oberbürgermeisterwahlen 1993 in Frankfurt (Oder) erfolglos kandidiert. Patzelt (CDU) hatte Junghanns aber nach Informationen aus Parteikreisen ohne vorherige Absprache öffentlich als Wunschkandidat genannt.

In der Parteiführung gilt als sicher, dass Junghanns derzeit seine Lage sondiert und der Bürgermeisterposten eine von mehreren Optionen ist. Sollte die CDU bei einer Neuauflage der Koalition wieder den Wirtschaftsposten bekommen, gelten der Europaabgeordnete Christian Ehler und die jetzige Chefin der Landtagsfraktion, Saskia Funck, als aussichtsreiche Kandidaten.

Mittelständler hatten sich in den vergangenen Tagen mehrfach dafür ausgesprochen, dass Junghanns weiter das Wirtschaftsressort führen solle. Der 53-Jährige ist seit 2002 im Amt. In der Zeit hat er unter anderem die Wirtschaftsförderpolitik des Landes erfolgreich umgekrempelt.

Für Ehler sprechen dessen Erfahrungen als Geschäftsführer. Zudem ist er im EU-Parlament Ausschussmitglied für Wirtschaft und Währung und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie.

Saskia Funck gilt ebenfalls als geeignet für das Amt. Die studierte Diplomkauffrau arbeitet als kaufmännische Leiterin im Familienbetrieb Funck & Co. GmbH. 2008 promovierte sie an der Universität Potsdam mit dem Thema „Die Aufgabenauslagerung in Landesbetrieben im Bundesland Brandenburg und anderen ausgewählten Bundesländern“. M. Matern, P. Tiede (mit dpa)

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