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Brandenburg: Chaos auf Autobahnen in und um Berlin

Vollsperrungen nach Unfällen legten am Freitag den Verkehr zeitweise lahm

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Potsdam/Berlin - Auf den Autobahnen um und in Berlin herrschte am Freitag zeitweise das totale Chaos: Der gesamte Östliche Berliner FRing war nach einem Unfall zeitweilig nicht befahrbar, auf anderen Autobahnabschnitten des Rings war der Verkehr nach mehreren Unfällen ebenfalls erheblich eingeschränkt und in Berlin selbst ging auf der Stadtautobahn am Morgen und am Vormittag zeitweilig nichts.

In Berlin waren am Freitagmorgen auf der Stadtautobahn sechs Menschen verletzt worden – davon eine Frau lebensgefährlich. Die 25-Jährige wollte sich offenbar das Leben nehmen und war in Höhe Auffahrt Sachsendamm Ecke Naumannstraße auf die Fahrbahn der Stadtautobahn gelaufen. In der Folge fuhren sieben Autos ineinander. Fünf Stunden lang war die Autobahn gesperrt, im morgendlichen Berufsverkehr kam es zu langen Staus in weiten Teilen des Stadtgebietes.

Die Massenkarambolage geschah gegen 6.20 Uhr. „Die Frau war an einer Brücke die Böschung hinuntergelaufen und auf die Autobahn gerannt“, sagte ein Polizeisprecher. Ein 59-jähriger Autofahrer erfasste sie mit seinem Wagen. Sechs nachfolgende Fahrzeuge prallten anschließend aufeinander. Fünf Männer im Alter von 41 bis 59 Jahren wurden durch den Auffahrunfall leicht verletzt. Die 25-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik gebracht. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass sie auf die Fahrbahn gelaufen ist, um sich das Leben zu nehmen. Hintergründe dazu konnte die Polizei gestern jedoch nicht mitteilen.

Ab 6.30 Uhr wurde die Stadtautobahn in Höhe Dreieck Schöneberg bis zum Dreieck Neukölln komplett gesperrt. Auch der Tunnel Ortskern Britz war nicht mehr passierbar, so dass die Autofahrer über die umliegenden Straßen ausweichen mussten. „Das hat im morgendlichen Berufsverkehr zu erheblichen Staus und Behinderungen geführt“, sagte ein Polizeisprecher. Um den Verkehr möglichst zügig weiterfließen zu lassen, wurden auf den umliegenden Hauptstraßen teilweise die Ampeln ausgeschaltet – stattdessen übernahmen Polizisten das Kommando. Nachdem die Verletzten versorgt, die beschädigten Autos abgeschleppt und die Fahrbahn gesäubert worden war, hob die Polizei die Vollsperrung gegen 11.15 Uhr wieder auf.

Östlich Berlins hatte die Polizei am Vormittag die Autobahn 12 nach Frankfurt (Oder) stundenlang sperren müssen. Dort war ein mit Schweineschinken beladener Kleintransporter in Brand geraten. Der Rückstau reichte bis auf den östlichen und südlichen Berliner Ring. Menschen wurden nicht verletzt. Das Feuer wurde voraussichtlich durch einen in Brand geratenen Reifen ausgelöst.

Ebenfalls am Freitagvormittag war ein Gefahrguttransporter mit leicht radioaktivem Material auf der Autobahn A 10 (Berliner Ring) bei Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) verunglückt. Eine Gefahr für Menschen und Umwelt bestand nach Polizeiangaben aber nicht. Der 32 Jahre alte Fahrer aus Berlin hatte beim Überholen die Kontrolle verloren, als ein anderer Wagen plötzlich die Spur wechselte, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehr rückte mit spezieller Technik aus und sperrte die Autobahn in beide Richtungen. Der Behälter mit dem radioaktiven Material für medizinische Behandlungen war jedoch nicht beschädigt worden. Der 32-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Tanja Buntrock (mit dpa)

Tanja Buntrock (mit dpa)

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