Brandenburg: Chipfabrik: Bund und Land suchen nach Alternativen
Interministerieller Bürgschaftsausschuss tagt kommenden Dienstag
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Interministerieller Bürgschaftsausschuss tagt kommenden Dienstag Von Michael Mara Potsdam/Berlin. Über Alternativen zum derzeitigen Konzept der Chipfabrik will der interministerielle Bürgschaftsausschuss von Bund und Land kommenden Dienstag in Berlin beraten. Nach Informationen aus dem Bundeswirtschaftsministerium wird die beantragte 600-Millionen-Bürgschaft für das 1,3-Milliarden-Projekt in Frankfurt (Oder) nicht genehmigt. Das Gutachten der Gartner GmbH über die Marktchancen (wir berichteten) enthalte kritische Aussagen zu allen Marktfragen und mache deutlich, dass das derzeitige Konzept wirtschaftlich nicht tragfähig sei, hieß es. Das Gutachten liefere jedoch auch eine Grundlage zur Erarbeitung von Alternativen. Denkbar seien eine deutliche Verkleinerung der Kapazitäten und ein späterer Markteintritt, was die Risiken für alle Beteiligten verkleinern würde. Als „nicht ungewöhnlich“ wird angesehen, dass sich der Bürgschaftsausschuss mit Alternativen zu einem unrealistischen Konzept befasst. Dem Vernehmen nach spielt dabei auch eine Rolle, dass das Emirat Dubai, das als Hauptfinanzier bereits rund 145 Millionen Euro in die Chipfabrik investiert hat, nicht verprellt werden soll. Allerdings rechnen Fachleute nicht damit, dass kurzfristig Alternativ-Lösungen gefunden werden, „wenn das überhaupt möglich ist“. Zugleich mehren sich Stimmen, die wie der SPD-Wirtschaftssprecher Heiko Müller „einen Schlussstrich“ fordern.
Michael Mara
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