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Brandenburg: Chipfabrik-Lehrlinge setzen Ausbildung fort Communicant muss Fonds ausreichend ausstatten

Potsdam/Frankfurt (Oder) (ddp/PNN). Alle Lehrlinge der gescheiterten Chipfabrik-Gesellschaft Communicant in Frankfurt (oder) können ihre Ausbildung fortsetzen.

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Potsdam/Frankfurt (Oder) (ddp/PNN). Alle Lehrlinge der gescheiterten Chipfabrik-Gesellschaft Communicant in Frankfurt (oder) können ihre Ausbildung fortsetzen. 40 Auszubildende werden ab Montag in anderen Betrieben und 73 überbetrieblich bei den Bildungsträgern bbw und RAG weiter lernen, kündigten Wirtschafts- und Sozialministerium am Freitag an. Damit löse die Landesregierung ihr Versprechen ein. Vorausgegangen seien intensive Gespräche beider Ministerien mit Bildungsträgern, der Agentur für Arbeit, der Frankfurter Industrie- und Handelskammer sowie der Stadtverwaltung. Die Chipfabrik-Gesellschaft hatte allen 129 Lehrlingen zum 29. Februar gekündigt und davon lediglich den 16 Azubis des dritten Lehrjahres die Finanzierung ihrer Ausbildung bis zur Prüfung im Mai zugesagt. 6 Lehrlinge des ersten und 34 des zweiten Ausbildungsjahres hätten neue betriebliche Ausbildungsplätze zum 1. März gefunden. Die übernehmenden Betriebe würden dafür nach Abschluss der dreimonatigen Probezeit 3000 bis 4000 Euro aus dem Ausbildungsfonds von Communicant erhalten. Die derzeit noch verbleibenden 73 Lehrlinge werden ihre Ausbildung zunächst beim Bildungswerk der Berlin-Brandenburger Wirtschaft (bbw) und bei der RAG Bildung, einem Tochterunternehmen der Ruhrkohle AG, fortsetzen, heißt es weiter. Beide Bildungsträger hatten bereits in der Vergangenheit die Ausbildung für Communicant durchgeführt, da das Unternehmen selbst nicht ausbilden konnte. Jeder dieser 73 Lehrlinge dürfe ohne Kündigungsfrist wechseln, wenn er einen Ausbildungsplatz in einem Betrieb erhält. Derzeit gebe es für über 30 von ihnen Vorstellungsgespräche in Unternehmen. Communicant stehe weiter in der Pflicht, den Ausbildungsfonds ausreichend auszustatten, sagten Arbeitsminister Günter Baaske (SPD) und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU). Die Verhandlungen dazu würden fortgeführt. Communicant hatte vor anderthalb Wochen angekündigt, den Fonds von zunächst 140 000 Euro auf weit über 300 000 Euro aufzustocken. Dafür wolle unter anderem Vorstandschef Abbas Ourmazd seine Vergütung für die Tätigkeit im Communicant-Aufsichtsrat einzahlen. Ende November 2003 hatte Communicant das 1,3-Milliarden-Dollar-Projekt angesichts immer neuer Hürden für eine öffentliche Bürgschaft für gescheitert erklärt und die Liquidation eingeleitet. Den meisten der 67 Mitarbeiter war zu Ende Januar und allen Lehrlingen zu Ende Februar gekündigt worden.

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