zum Hauptinhalt

Brandenburg: Christoffers: Keine Investoren für geplante Gaskraftwerke

Potsdam - Die beiden einzigen im Land Brandenburg beantragten Gaskraftwerke werden vorerst nicht gebaut. Weder für das Projekt in Wustermark noch für das Vorhaben in Premnitz (Havelland) sei es bisher gelungen, die notwendigen Investoren zu finden, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) am Dienstag in Potsdam.

Von Matthias Matern

Stand:

Potsdam - Die beiden einzigen im Land Brandenburg beantragten Gaskraftwerke werden vorerst nicht gebaut. Weder für das Projekt in Wustermark noch für das Vorhaben in Premnitz (Havelland) sei es bisher gelungen, die notwendigen Investoren zu finden, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) am Dienstag in Potsdam. „In den anderen Bundesländern ist die Situation ähnlich“, so der Minister weiter. Aus Sicht der Geldgeber rechneten sich der Bau und Betrieb eines Gaskraftwerks derzeit nicht.

Da Strom aus erneuerbaren Energien bei der Einspeisung Vorrang hat, würden Gaskraftwerke nur einen Teil der Betriebsstunden laufen können, die für die Wirtschaftlichkeit erforderlich sind, meinen Experten. Andererseits gelten Gaskraftwerke wegen ihrer hohen Flexibilität beim Hoch- und Runterfahren als geeignete Ergänzung zur schwankenden Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.

Christoffers Aussagen wollte die Firma Wustermark Energie, die für 640 Millionen Euro ein sogenanntes Gas- und Dampfkraftwerk bauen will, gestern nicht bestätigen. Die in der Gemeinde umstrittene Anlage soll 1200 Megawatt leisten und wäre nach Unternehmensangaben die bislang größte in Deutschland. „Wir haben noch gar nicht richtig mit der Suche angefangen, stehen aber ständig im engen Kontakt mit Marktpartnern“, sagte Unternehmenssprecherin Angela Kallabis den PNN. Zutreffend sei, dass „die Situation am Markt derzeit angespannt“ sei. „Wir sind aber durchaus zuversichtlich und sehen kein grundsätzliches Problem“, meinte Kallabis.

Ebenfalls ein Gas- und Dampfkraftwerk plant der Schweizer Energiekonzern Alpiq in Premnitz. Vor der Bundestagswahl und Landtagswahl in Brandenburg 2009 hatte der heutige SPD-Fraktionschef im Bundestag, Frank-Walter Steinmeier, das Vorhaben als von ihm eingefädelt präsentiert und damit den damaligen CDU-Wirtschaftsminister Brandenburgs, Ulrich Junghanns, verärgert. Die 400-Megawatt-Anlage soll 400 Millionen Euro kosten. Die Aussage Christoffers, es gebe keine Investoren, sei nicht richtig, hieß es gestern lediglich von Alpiq. Weiter werde das Thema nicht kommentiert.

Bereits gänzlich vom Tisch ist ein in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) geplantes Gas- und Dampfkraftwerk. Insgesamt 800 Millionen Euro wollte das luxemburgische Energieunternehmen Enovos in eine 950-Megawatt-Anlage investieren. „Die Planungen zum Projekt sind im vergangenen Jahr wegen fehlender Genehmigungen eingestellt worden“, sagte Enovos-Sprecherin Danny Manso gestern den PNN. Matthias Matern

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })