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Brandenburg: Da hilft kein Beten

Die TU bleibt bei ihrem Entschluss gegen Gebetsraum

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Berlin - Die TU Berlin bleibt bei ihrer Entscheidung, den Gebetsraum für Muslime zu schließen. Das teilte TU-Präsident Christian Thomsen am Donnerstag mit, nachdem er ein Gespräch mit Vertretern muslimischer Vereine geführt hatte. Thomsen hatte das Gespräch bereits vor einigen Wochen angekündigt, nachdem diese eine Petition für den Erhalt des Gebetsraums gestartet hatten - erfolglos, wie sich nun herausgestellt hat. Die muslimische Studentenvereinigung an der TU und war einer der Beteiligten beim Gespräch. Sie kündigte für den Donnerstagabend eine Presseerklärung an.

Die Entscheidung wird auch unter Muslimen strittig diskutiert. Man müsse nicht unbedingt einen Gebetsraum haben, sagen einige und stimmen dem TU-Präsidenten zu, der darauf verweist, dass es genügend Moscheen in Berlin gebe. Für Ender Cetin, den Vorsitzenden der Ditib-Sehitlik-Moschee, ist das kein Argument: „Wirklich gläubige Muslime müssen die Zeiten der fünf Gebete einhalten“, sagte er. „Sie werden nun in irgendeiner stillen Ecke der Hochschule beten, es ist wirklich schade, dass der Gebetsraum geschlossen wird.“ Er könne die Entscheidung nicht verstehen, sagte Cetin, zumal es den Gebetsraum schon seit so vielen Jahren gebe. Er selbst habe ihn auch schon häufiger genutzt.

„Warum richtet man nicht wenigstens einen Raum der Stille ein?“, fragt er. TU-Präsident Thomsen hatte das im Interview mit dem Tagesspiegel abgelehnt, weil eine ähnliche Einrichtung an der TU Dortmund gescheitert war.

Im Februar hatte die Universität ihren Raum 2012 eingerichteten Rückzugsraum nach  massiven Verstößen gegen die Nutzungsordnung geschlossen. So sei der Raum, der als neutrale Rückzugsstätte gedacht war, zunehmend von muslimischen Studenten in Beschlag genommen worden. Im Raum sollen Korane, Gebetsteppiche und arabischsprachige Flugblätter ausgelegen haben. Wie das Rektorat der TU Dortmund mitteilte, sei der Raum von einigen muslimischen Nutzern aufgeteilt worden in einen großen, hellen Teil für Männer und einen kleinen, dunklen Teil für Frauen. Diese seien zudem angehalten worden, in dem Raum Kopftücher zu tragen. Die Universität berief sich auf die „gebotene Neutralität und Überkonfessionalität einer öffentlichen Universität“ und auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau.das, sur, voo

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