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Brandenburg: „Dafür gibt es keine Sühne“ Serienmörder wird wohl nie wieder freikommen

Berlin - Nach mehr als 20 Jahren Haft setzte Frauenmörder Hansjoachim W. sein verbrecherisches Leben ohne Zögern fort.

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Berlin - Nach mehr als 20 Jahren Haft setzte Frauenmörder Hansjoachim W. sein verbrecherisches Leben ohne Zögern fort. Wieder ging er „aus Gewinnstreben über Leichen“, hieß es gestern im Urteil. Gegen den 45-jährigen W., der im Juli vergangenen Jahres zwei 59 und 83 Jahre alte Frauen erdrosselt und ausgeraubt hatte, erging die Höchststrafe: lebenslange Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Hansjoachim W. hatte bereits 1986 innerhalb eines Monats in den Berliner Bezirken Schöneberg und Wilmersdorf drei Frauen getötet, um an Geld zu kommen. Zwei 81- und 84-jährige Rentnerinnen überfiel er in ihren Wohnungen. Die Beute betrug 50 und 75 Mark. Zudem erdrosselte er seine 72-jährige Großtante, die ihn beim Diebstahl von 500 Mark erwischt hatte. Er war gerade sechs Monate frei, als er in seinem alten Kiez wieder zuschlug.

Am 12. Juli 2008 lauerte er gemeinsam mit seinem 32-jährigen Freund Maik V., den er im Gefängnis kennengelernt hatte, Barbara W. vor ihrer Wohnung in der Motzstraße auf. Die 59-jährige Frau wurde zu Boden gerissen, als sie die Tür aufschließen wollte. Für den Mord sei allein W. verantwortlich. Gegen V. ergingen wegen Raubes mit Todesfolge sieben Jahre und sechs Monate Haft.

Maik V. wurde zwölf Tage später gefasst. Bald verriet er seinen Geliebten. Der aber beging am 25. Juli die nächste Tat. Er hielt auf der Straße Ausschau nach einem Opfer. Er sah Lieselotte K., 83 Jahre alt und kleinwüchsig. Er folgte ihr und griff sie an der Wohnungstür an, stieß sie in den Flur, erwürgte sie mit einer Strickjacke.

„Solange er gesunde, kräftige Hände hat, besteht die Gefahr, dass er derartige Taten zu Lasten von Frauen begeht“, sagte der Ankläger. Hansjoachim W., der die Vorwürfe vor Gericht gestanden hatte, zeigte keine Regung. Er hatte keine Empfindungen und kein Mitleid mit seinen Opfern gespürt. Das gab er ganz offen zu – und machte der Justiz Vorwürfe: „In der langen Haftzeit ist nicht der Versuch gemacht worden, mir zu helfen.“ Als er Anfang 2008 wieder freikam, habe sich „das Geschehen irgendwie verselbstständigt“. Seine Taten seien aber durch nichts zu entschuldigen. „Es gibt dafür keine Sühne.“

Hansjoachim W. wuchs in Schöneberg auf. Weil sein Vater trank und ihn schlug, riss er mit elf Jahren von zu Hause aus. Kurz vor dem Richterspruch gab sich W. für einen Moment verzweifelt. „Ich habe gehofft, dass einer herausfindet, warum ich so bin“, klagte er. „Das dürfte vom Angeklagten selbst zu beantworten sein“, hieß es im Urteil. Die Entwicklung nach der ersten Strafe sei ernüchternd, die Prognose für W. schlecht. „Es gibt keine Anhaltspunkte, dass sich daran auf absehbare Zeit etwas ändern wird.“ Kerstin Gehrke

Kerstin Gehrke

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